DECHEMA-Blog

Mehr als Lippenbekenntnisse: Förderung für Elektrolyse

Erstellt von Kathrin Rübberdt , 26.10.2020

Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene geht die Politik mit starken Bekenntnissen zum Wasserstoff voran - und es bleibt nicht bei Lippenbekenntnissen: Erhebliche Fördermittel werden in Aussicht gestellt oder sind bereits konkret eingeplant.

Unterstützung für Investitionen in Anlagen

Das Bundesumweltministerium entwickelt derzeit ein Programm zur "Dekarbonisierung der Industrie". Damit soll die Transformation hin zu einer treibhausgasneutralen Produktion unterstützt werden. Im Rahmen des Programms werden Investitionen in Anlagen für energieintensive Branchen unterstützt, die zu einer signifikanten Reduktion der prozessbedingten Treibhausgas-Emissionen führen; es startet Anfang 2021. "Elektrochemische Prozesse werden in kohlendioxid-neutralen Industriesystemen über 2050 hinaus eine Schlüsselrolle spielen. Ihre rechtzeitige Entwicklung und die Einführung im großen Maßstab sind deshalb entscheidend, um diese Ziele zu erreichen, und spielen in unserem Förderprogramm eine wichtige Rolle", sagt Maximilian Hassatzky, Politischer Berater beim Kompetenzzentrum Klimaschutz in Energieintensiven Industrien, das das Programm betreut. Beim Infotag Electrolysis in the Process Industry wird er detaillierter berichten.

Wasserstoff am Horizont

Auch die EU betrachtet Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für eine klimagasneutrale Industrie und Mobilität. Das ehrgeizige Ziel der Kommission: Ein vollständiges "Wasserstoff-Ökosystem" aufzubauen. Die Elektrolyse ist ein wesentlicher Teil davon, denn sie ermöglicht den Zugang zu kohlendioxidfrei produziertem Wasserstoff. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2024 den Aufbau von mindestens 6 Gigawatt an Elektrolyseuren für regenerativen Wasserstoff zu fördern. Finanzielle Unterstützung fließt in Forschung und Entwicklung, soll aber auch Anreize für private Investitionen mit großer Hebelwirkung setzen. Die Bandbreite verfügbarer Förderinstrumente ist entsprechend breit und reicht vom Europäischen Regionalentwicklungs- und Kohäsionsfonds bis zum Aufbau von Infrastruktur. Der Europäische ETS Innovations-Fonds, der rundt rund 10 Milliarden Euro für kohlendioxidarme Technologien bereitstellt, "hat das Potenzial, Pilot- und Demonstrationsanlagen für innovative Wasserstoff-basierte Technologien möglich zu machen." Auch Investitionsmaßnahmen sind schon eingerichtet, und auch das neue Forschungsrahmenprogramm "Horizon Europe" wird eine wesentliche Rolle spielen. Beim Infotag Electrolysis in the Process Industry wird Soren Bowadt, Stellvertretender Leiter des Bereichs Advanced Materials und Nanotechnologie bei der Europäischen Kommission, über die Perspektiven für die Elektrolyse im Rahmen von Horizon Europe berichten.

Veranstaltung

Beim Infoday Electrolysis in the Process Industry am 9. und 10. November 2020 erfahren Sie mehr über aktuelle Förderinitiativen, über technische Fortschritte bei Elektroden und Verfahrensentwicklung und über den Einsatz der Elektrolyse in der chemischen und biotechnologischen Produktion. Melden Sie sich jetzt an!


DECHEMA-Fokus-Themen:  

   

0 Kommentar(e)


Captcha neu laden

Jetzt Mitglied werden