DECHEMA-Blog

„Wanted Technologies“ – Eine Initiative sucht (und findet) Lösungen für die Industrie

Erstellt von Kathrin Rübberdt , 09.06.2021

Forschung in die industrielle Anwendung zu bringen, ist eine der Kernaufgaben von ProcessNet. Die Initiative „Wanted Technologies“ erfüllt sie in ganz besonderer Weise.

Seit inzwischen zehn Jahren ist sie in der Fachgemeinschaft Fluiddynamik und Trenntechnik parallel zu den Fachgruppen als Einheit angesiedelt und unterstützt diese bei der Definition und Entwicklung von Forschungsprojekten. Aufgabe der Initiative ist es, industriell und wissenschaftlich relevante Themen aufzugreifen und gemeinsam mit interessierten Partnern vor allem aus der Industrie Projektanträge auszuarbeiten.

In Fachgruppen und Gremien entstehen viele Ideen, doch häufig fehlt es an Treibern, Ressourcen oder den richtigen Partnern, um sie voranzutreiben. „Im Rahmen der Gremienarbeit besteht zu wenig Gelegenheit und Zeit, Projektideen bis zur Genehmigungsreife zu entwickeln. Für die Entwicklung komplexer Forschungsvorhaben mit oft vielen Projektpartnern aus Anwender- und Entwicklerseite fehlt die Zeit, die innovationsfreundliche Plattform und ein professionelles Projektmanagement“, sagt Dr. Sebastian Zeck, der die Initiative „Wanted Technologies“ betreut.  

Projekte sind enorm komplex

Diese Initiative übernimmt in der Fachgemeinschaft Fluiddynamik und Trenntechnik die Aufgabe, aus den Ideen und Anregungen in den Gremien Projekte zu formen. Sebastian Zeck beschreibt die Herausforderungen, denen sich die Initiative dabei gegenübersieht, so: „Heutige und zukünftige Forschungsvorhaben sind geprägt durch sehr anspruchsvolle Themen (die „low hanging fruits“ sind alle geerntet, besonders in einem reifen Gebiet wie der thermischen Trenntechnik!), ein hohes Maß an kompetenz- und disziplinübergreifender Zusammenarbeit, eine breite Palette von Anwendern von KMU bis zu Weltmarktführern (daher die oft hohe Anzahl an Projektpartnern) und einer großen Vielzahl an Programmen und Initiativen auf der Seite der staatlichen Fördergeldgeber. Diese enorme Komplexität ist mit der in ProcessNet etablierten Gremienlandschaft nur bedingt zu bewältigen.“ Mit einer eigenen Geschäftsstelle innerhalb von ProcessNet hat Wanted Technologies einen besonders engen Kontakt zu den jeweiligen Projektträgern und kann sich ganz darauf konzentrieren, in möglichst kurzer Zeit relevante Partner zu vernetzen, Fragestellungen aufzubereiten und sie bis zur Genehmigungsreife auszuformulieren.

Wenn Ideen zu Selbstläufern werden

Dafür wurden eigens Formate wie Kreativworkshops geschaffen, die nur die Generierung und Weiterentwicklung von Projektideen zu Projektskizzen und schließlich zu genehmigungsreifen Projektanträgen zum Ziel haben. „In den regulären Beiratssitzungen der Gremien ist der Punkt Forschungsprojekt nur einer von vielen“, sagt Sebastian Zeck. „Darüberhinaus führe ich viele bilaterale Gespräche um auftauchende Probleme zu lösen und/oder Hindernisse zu beseitigen.
Dadurch gelingt es oft die richtigen Personen bzw. Institutionen zusammenzubringen und es entwickeln sich ausreichend Triebkräfte, so dass die Entwicklung der Idee quasi zum "Selbstläufer" wird. Entscheidender Erfolgsfaktor ist oft, dass eine Person die (insbesondere fachliche) Leadership übernimmt.“
Ein besonderes Augenmerk wird auf Themenbereiche gelegt, die in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend gelöst werden konnten, wie z.B. Tropfenmitriss, Fouling und Schäumen in Kolonnen, Verdampfern und Kondensatoren oder Mulm in Extraktionsapparaten.

Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Allein 2020 waren rund 20 Projekte und Projektskizzen mit einem Volumen von etwa 30 Mio. Euro in Vorbereitung und Durchführung.

Und was treibt Sebastian Zeck an, sich in dieser in ProcessNet einmaligen Initiative zu engagieren? “Nachdem mich mein Vorgänger Ralf Goedecke anfangs überredet (und dann später überzeugt) hat, bin ich nach kurzer Zeit mit Begeisterung bei Wanted Technologies. Für mich ist es die ideale Gelegenheit, meine über 30-jährige Erfahrung auf den Gebieten der Trenntechnik, der industriellen Praxis, des Projektmanagement, des Change Management u.a. einzubringen. Als technik- und innovationsaffine Person habe ich hier die Möglichkeit an Spitzenforschung (im bescheidenen Maße) mitzuwirken und viele interessante Personen/Persönlichkeiten kennenzulernen - für mich eine ideale Ergänzung zum "Pensionärsdasein".“

Mehr unter http://wanted-technologies.de/


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