20879 BG
Forschungsstelle 1: |
Technische Universität München Wissenschaftszentrum Weihenstephan WZW Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik Lise-Meitner-Straße 34 85354 Freising |
Projektleiter 1: | Dr. Karl Glas |
Forschungsstelle 2: |
Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. Frau Dr. Simona Schwarz Hohe Straße 6 01069 Dresden |
Projektleiter 2: | Dr. Simona Schwarz |
Laufzeit: | 01.10.2019 - 31.03.2022 |
Dieses Projekt hat das Ziel, Brauereireststoffe ökologisch nachhaltig und energieeffizient zu nutzen. Dabei sollen Biertreber und Bierhefe als Adsorbens zur Entfernung von Eisen-, Sulfat-, Zink- und Manganionen aus Grund- und Oberflächenwässern eingesetzt werden. Als aktuelles Beispiel dient die Spree, deren Verockerung die Natur und Wirtschaft im Einzugsgebiet gefährdet. In umfangreichen Adsorptionsversuchen wird außerdem das Spektrum an Testionen erweitert, um ein größeres Anwendungsfeld zu erreichen. Aus den Brauereireststoffen werden durch gezielte Wasch- und Trocknungsverfahren wirksame Biosorbentien hergestellt. Die dabei anfallenden Nebenprodukte (z. B. Waschwasser) sowie die erschöpften Biosorbentien werden durch innovative Recyclingverfahren ganzheitlich genutzt. Umfangreiche Pilotfilterversuche sollen die Leistungsfähigkeit der neuen Filtermaterialien bei maximaler Materialausnutzung demonstrieren. Die Ressourceneffizienz von Wasseraufbereitungsprozessen wird durch die gezielte Wiederverwendung von Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie erhöht. Die Projektergebnisse werden dieser Branche einen ganzheitlichen, von der Landwirtschaft unabhängigen und lukrativen Entsorgungsweg der Reststoffe aufzeigen. Solche Adsorbentien, die auf Restoffen basieren, sind umweltfreundliche Alternativen zu synthetischen Filtermitteln. Damit können KMU aus der Wasseraufbereitung und Gewässersanierung ihr Produktportfolio an umweltverträglichen Biosorbentien erweitern. Der wirtschaftliche und verfahrenstechnische Aufwand zur Herstellung der Filtermaterialien ist sehr gering und die wesentliche Infrastruktur zur Aufreinigung der Materialien ist bereits vorhanden. Im Anschluss an dieses Projekt können daher zügig neue Produktlinien generiert werden. Außerdem erhalten Betriebe, bei denen die Reststoffe anfallen, ökonomische und ökologische Alternativen zur Verwertung.