Projekt des Monats Dezember 2012

Biofilme sollen vor gefräßigen Bakterien schützen

Biokorrosion spielt besonders bei Werkstoffoberflächen in feuchter Umgebung eine Rolle, also zum Beispiel an Wassertransportleitungen, in Kühlkreislaufen oder industriellen Produktionsanlagen. In solchen Milieus siedeln sich Biofilme aus Bakterien, Algen oder Pilzen auf der Werkstoffoberfläche an und können als "Eisenfresser" oder z.B. durch die Ausscheidung von Säuren Korrosion fördern.

Doch Biofilme können der Korrosion auch entgegen wirken. Eine wichtige Rolle spielen dabei sogenannte extrazelluläre polymere Substanzen (EPS). Zu ihnen gehören Polysaccharide, Proteine, Fette und andere Stoffe. Je nach Art und Zusammensetzung wirken die EPS mehr oder weniger stark korrosionsfördernd oder -hemmend.

Ein Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Erforschung einer ganzen Reihe von Exopolymeren und ihrer Wirkung. Speziell sollen Phospholipide, bakterielle EPS und weitere Substanzen daraufhin untersucht werden, ob sie sich gezielt für den Korrosionsschutz einsetzen lassen und wie dieser Schutz genau funktioniert. Die Substanzen, die im Fokus stehen, lassen sich aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen und sind unter Umweltsgesichtspunkten unproblematisch - ein großes Plus gegenüber konventionellen Lacken und Korrosionsschutzmitteln.

 

mehr zum Projekt

 

 

Jetzt Mitglied werden