Dr. Rudolf Schill (Universität Regensburg, jetzt ETH Zürich) erhält in diesem Jahr den Dissertationspreis der gemeinsamen Fachgruppe Bioinformatik (FaBI) von DECHEMA, GMDS, GBM, GDCh, GI und VAAM. In seiner Arbeit konnte ein großes Problem bei der Modellierung der Tumorprogression lösen. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Treibermutationen in den Daten klar erkennbar sind (z.B. als Mutual Exclusivity), ließen sie sich bislang nicht adäquat in Modellen repräsentieren. Wechselwirkungen führen zu Zyklen in Netzwerken und das Lernen von probabilistischen Netzwerken mit Zyklen ist notorisch schwer und war für übergreifende (Cross Sectional) Tumorprogressionsmodelle bislang ungelöst. Seine Dissertation zeigt erstmals eine rigorose Lösung in Gestalt der Mutual Hazard Models (MHN), die kausale Zyklen für den Fall nicht reversibler Progressionsereignisse adäquat integrieren und damit die Tumorprogression mit ihren natürlichen Wechselwirkungen korrekt erfassen. Das Modell wurde im letzten Jahr erweitert und erste Ergebnisse zur Metastasierung von Pankreas und Lungenkarzinomen werden gerade zu einer Publikation zusammengefasst.

Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird am 12. September 2023 während der German Conference on Bioinformatics (GBC) in Hamburg verliehen.

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