Projekt des Monats Januar 2012

Schmutz-Schutz: Siloxanbehandelte Baumwollfasern sind schmutzabweisend und trotzdem gut waschbar

Schwitzen oder Schrubben? Vor dieser Entscheidung stehen Verbraucher bisher häufig, wenn sie die Wahl zwischen schmutzabweisenden oder unbehandelten Textilien haben. Denn der Schmutz-Schutz kommt meist dadurch zustande, dass Fluorcarbone oder Silikone sich wie eine Hülle um die Faser legen und diese versiegeln. Dadurch kann sich Schmutz nicht an die Faser heften; allerdings bleibt auch die Feuchtigkeit, die der Körper abgibt, außen auf der Faser und damit der Hautoberfläche. Und wenn solche Stoffe dann gewaschen werden, kann auch dabei das Wasser nicht in die Fasern eindringen; Schmutz, der es doch hinein geschafft hat, kann nicht heraus gespült werden.

Im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung entwickeln Wissenschaftler am DWI der RWTH Aachen jetzt eine neue Imprägnierung für Baumwollfasern. Dabei wird das Siloxan nicht um die Faser herumgelegt, sondern es wird im Faserinneren an ganz bestimmte "Andockstellen" der Baumwollfaser gebunden. Dort kann sich nun kein Schmutz mehr anlagern. Gleichzeitig kann Wasser beim Waschen in die Fasern eindringen, so dass Schmutzmoleküle heraus gespült werden können.

Die Forscher wollen darüber hinaus Verfahren entwickeln, um Substanzen in die Fasern einzubringen, die Verschmutzungen aktiv zerstören. Das können Waschmittelenzyme oder ähnliches sein, die vor allem gegen Schmutz- und Grasflecken wirksam sind.

Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen für kleine und mittelständische Betriebe nutzbar gemacht werden, die sich mit der Veredelung von Fasern in Textilien, Papieren und anderen Stoffen beschäftigen.

mehr zum Projekt

 

Jetzt Mitglied werden