Projekt des Monats Januar 2013

Kleingruppenhaltung oder Großherde? Wie Schimmelpilze dank Mikropartikeln besser arbeiten

Wer freut sich schon über Schimmel? Wissenschaftler tun es! Denn filamentöse Pilze, zu denen zum Beispiel die Schimmelpilze gehören, sind die Arbeitstiere der Mikrobiologen. Bereits Anfang der 90er Jahre wurden mehr als 40 % aller industriell eingesetzten Enzyme mit ihrer Hilfe produziert - dazu gehören die Enzyme in Waschmitteln ebenso wie das Lab für die Käsereifung.

Dabei hängt die Produktivität der Pilze auch davon ab, in welcher Form sie wachsen. Lässt man sie frei wuchern, neigen sie zur Agglomeration; es bilden sich "Klumpen". Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man dies verhindern kann, in dem man Mikropartikel in das Kulturmedium gibt, in dem die Pilze wachsen. Die Größe und die Form des Pilzwachstums lassen sich dabei durch die eingesetzten Materialien, die Größe und die Form der Mikropartikel steuern. Warum das allerdings so ist, weiß man bisher nicht. Deshalb untersuchen Wissenschaftler aus Braunschweig und Frankfurt in einem Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) genauer, was in den Pilzkulturen genau passiert. Verschiedene Mikropartikel sollen auf ihre Wirksamkeit getestet werden. Gleichzeitig sollen Verfahren für die Pilzkultur mit Mikropartikeln entwickelt werden, die auch großindustriell eingesetzt werden können. Dazu zählen auch Methoden zur Zugabe, Abtrennung und Wiederverwertung der Partikel.

Nicht nur Unternehmen, die selbst mit Hilfe von filamentösen Pilzen produzieren wollen, können von den Ergebnissen des Projekts profitieren. Auch die Hersteller von Partikeln und Unternehmen aus dem Anlagenbau können die Ergebnisse nutzen, um neue Geschäftsfelder zu erschließen.

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