Preisträger seit 2001

Träger der Nachwuchswissenschaftler-Preise für Naturstoffforschung

2022: Dr. Jesko Köhnke, University of Glasgow 
entdeckte unter anderem eine neuartige Gruppe von Enzymen aus der Biosynthese des antimikrobiellen Naturprodukts Bottromycin, die er auch strukturell aufklären konnte. Dazu zählt die erste bekannte α/β-Hydrolase, die die Epimerisierung eines Asparaginsäurerests während der Bottromycin-Biosynthese katalysiert.

2021: Dr. Christine Beemelmanns, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Jena
Dr. Christine Beemelmanns befasst sich mit der strukturellen und funktionellen Analyse von Naturstoffen, die für Pilze-züchtende Termiten wichtig sind, und mit der Charakterisierung und Synthese von morphogenen Naturstoffen aus marinen Mikroorganismen. Dabei konnte sie etliche Signalmoleküle charakterisieren und synthetisieren. Basierend auf vergleichenden Genomstudien entdeckte sie neue Biosynthesewege und neue enzymatische Transformationen. Bereits in ihrer Doktorarbeit gelang ihr u. a. eine kurze und elegante Synthese von Strychnin, die inzwischen auch in Lehrbüchern als der bis heute der effizienteste Weg zu diesem legendären Naturstoff gewürdigt wird.

2020: Prof. Dr. Philipp Heretsch, Freie Universität Berlin,
erhielt den Nachwuchswissenschaftlerpreis für Naturstoffforschung 2020 für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Steroidchemie und seine Leistungen bei der Synthese komplexer Naturstoffe. Bereits in seiner Promotionsarbeit gelang ihm die Synthese von Cyclopamin, eines berüchtigten teratogenen Naturstoffs. Er entwickelte eine Synthesestrategie für Steroidklassen, die ohne Einsatz toxischer Schwermetalle funktioniert. Philipp Heretsch hat sich als Nachwuchswissenschaftler in das komplexe Gebiet der Totalsynthese von Naturstoffen begeben. In kurzer Zeit konnte er überaus originelle Beiträge für die wenig bearbeitete Klasse der abeo-Steroide liefern und hat dabei neuartige Ansätze und synthetische Methoden gefunden.

2019: Dr. Pierre Stallforth, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) in Jena
Durch Kombination von Methoden der synthetisch-organischen Chemie, der analytischen Chemie und der chemischen Biologie, konnte Dr. Pierre Stallforth neue Naturstoffe identifizieren, die in mikrobielle Räuber-Beute-Beziehungen und andere mikrobielle Multipartner-Interaktionen involviert sind. Er entdeckte dabei auch Substanzen, die synergistische Aktivitäten auslösen. Auch gelang es ihm, die biologischen Funktionen von Signalmolekülen bei Amöben aufzuklären.

2018: Prof. Frank Hahn, Uni Bayreuth
Mit seiner Expertise in chemischer  Synthese, Biosynthese, Enzymologie und Molekularbiologie hat Herr Prof. Hahn wichtige Beiträge zur chemoenzymatischen  Synthese von Polyketiden und zur  Chemobiosynthese von neuen Naturstoffbausteinen im präparativen Maßstab geleistet.

2017: Dr. Thomas Magauer, Departement für Chemie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Basierend auf einer eleganten Strategie gelang ihm die Synthese von mehr als 15 hochkomplexen Terpenoiden aus der Reihe der Leucosceptroide, wodurch auch interessante Einsichten in ihre Biosynthesen gewonnen wurden. Zu seinen Erfolgen zählen auch die erste Totalsynthese des tetrazyklischen Meroterpenoids Cyclosmenospongin und die bio-inspirierte Totalsynthese von Dictyoxetan und dessen biosynthetischer Vorstufe Dollabellan V. Zudem entwickelte er Zugänge zu funktionalisierten Bausteinen für die Wirkstoffsynthese mittels selektiver Aktivierung von Kohlenstoff-Fluor-Bindungen, durch Gold(I)-katalysierte Kaskadenreaktionen von halogenierten 1,5-Enynen und durch  Ring-erweiterende Fragmentierungen zum Aufbau von polyfunktionalisierten Arenen.

2016: Prof. Dr. Tobias A. M. Gulder, TU München
Ausgezeichnet werden seine hoch interdisziplinären und vielseitigen Forschungsarbeiten zur Isolierung und Charakterisierung neuer Sekundärstoffe, zur Aufklärung, Veränderung und Nutzbarmachung mikrobieller Naturstoffbiosynthesewege, sowie zur Anwendung selektiver Biosyntheseenzyme für innovative totalsynthetische Zugänge zu komplexen Naturstoffen.

2015: PD Dr. Tanja Gaich, Leibniz Universität Hannover
hat innovative Arbeiten auf dem Gebiet der Naturstoffsynthese geleistet, wobei sie sich primär auf die Sarpagin-Alkaloide wie das Vellosimin fokussierte. Frau Dr. Gaich offenbart in ihren Arbeiten große Kreativität, nicht nur weil sie Vorstellungen zur Biosynthese in ihre Synthesestrategie einfließen lässt, sondern auch chemisch nicht etablierte Transformationen mit dem geforderten wissenschaftlichen Risiko in exzellenter Weise erprobt.

2014: PD Dr. Jeroen Dickschat, TU Braunschweig
Jeroen Dickschat hat innovative Arbeiten auf dem Gebiet der Biosynthese von Terpenen geleistet und insbesondere stereochemische Abläufe untersucht. Er kombinierte dabei chemische, biochemische und  molekularbiologische Methoden.

2013: PD Dr. Tilmann Weber, Universität Tübingen
Tilmann Weber erhielt den Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoffforschung 2013 für seine innovativen Arbeiten zur Biosynthese von biologisch relevanten Naturstoffen. Dazu zählen vor allem die Synthese von Kirromycin und Pristinamycin. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Antibiotika-Forschung. Er hat außerdem ein neues Software-Tools entwickelt, mit dem - ausgehend von der Genomsequenz eines Mikroorganismus - vorhergesagt werden kann, welches Potential dieser für die Naturstoffsynthese besitzt, welche Bausteine dazu verwendet werden und wie die Struktur der neuen Naturstoffe aussehen könnte. Damit ist Tilmann Weber ein Brückenschlag zwischen der Bioinformatik und der Molekularbiologie der Naturstoff-Biosynthese gelungen. Die Synthese kann nun gezielt auf medizinisch relevante Fragestellungen ausgerichtet werden.

2012: Prof. Dr. Mathias Christmann, Technische Universität Dortmund
Die Arbeitsgruppe Christmann beschäftigt sich mit der Zielmolekül-orientierten Synthese biologisch relevanter Natur- und Wirkstoffe. Methodisch kommen dabei insbesondere die Entwicklung neuer Aktivierungsmodi der Organokatalyse und die Funktionalisierung nachwachsender Rohstoffe zum Einsatz. Christmann schlägt damit erfolgreich eine Brücke zwischen der Synthese biologisch relevanter Naturstoffe und deren Anwendung auf medizinisch relevante Fragestellungen. Christmann hat hervorragende, innovative Arbeiten auf den Gebieten der Totalsynthese biologisch relevanter Naturstoffe und der Entwicklung neuer Synthesemethoden geleistet.

2011: Dr. Andriy Luzhetskyy, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Herr Dr. Andriy Luzhetskyy entwickelt mit herausragendem Erfolg neue Werkzeuge für die Aktinomycetengenetik. Er setzt diese Werkzeuge auf dem Gebiet der mikrobiellen Genetik von Naturstoffproduzenten ein und baut somit eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Insbesondere seine Mutagenesewerkzeuge und seine Reportersysteme haben große Anerkennung gefunden.

2010: Dr. Hans-Dieter Arndt, Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie, Dortmund
Für herausragende Erfolge in der chemischen Biologie von Naturstoffen. Er wendet moderne Methoden der Synthesechemie an, um das Verständnis der biologischen Funktionen von Naturstoffen zu verbessern.

2009: Prof. Dr. Elke Dittmann, Humboldt-Universität, Berlin
Für herausragenden Erfolg in der Biosynthese, Funktion und Diversität von nichtribosomalen und ribosomalen Peptiden aus Cyanobakterien. Insbesondere haben ihre Arbeiten zur Ökologie und Evolution von cyanobakteriellen Toxinen und anderen Sekundärmetaboliten große Anerkennung gefunden.

2008: Dr. Dirk Menche, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH, Braunschweig
Für herausragende Erfolge in der synthetischen Naturstoffchemie und der Strukturaufklärung komplexer Metabolite aus Myxobakterien. Insbesondere haben seine originellen analytischen und synthetischen Arbeiten zum V-ATPase-Inhibitor Archazolid große Anerkennung gefunden.

2007: Dr. Helge Björn Bode, Universität des Saarlandes
Für herausragende Erfolge der Chemie und der Molekularbiologie von naturstoffproduzierenden Mikroorganismen. Insbesondere seine Arbeiten zur Rolle von Lipiden im komplexen Entwicklungszyklus von Myxobakterien haben große Anerkennung gefunden.

2006: Prof. Dr. Georg Pohnert, EPF Lausanne
Für herausragende Erfolge auf dem Gebiet der chemischen Ökologie. Anerkennung finden insbesondere seine Leistungen bei der Aufklärung der dynamisch chemischen Verteidigungsstrategien von marinen Algen, wobei höchst originelle chemische und biologische Methoden und Gesichtspunkte seine Forschungsansätze auszeichnen.

2005: Dr. Christian Hertweck, HKI Jena
Für herausragende Erfolge auf dem Gebiet der bioorganischen Synthese. Anerkennung finden insbesondere seine Leistungen zur Aufklärung und Charakterisierung von Biosynthesewegen mit bislang unbekannten Enzymen, die zur Bildung strukturell ungewöhnlicher Polyketid-Wirkstoffe in Streptomyceten und Pilzen führen.

2004: Dr. Jörn Piel, MPI für Chemische Ökologie, Jena
Für chemische und molekulargenetische Arbeiten zum Sekundärstoffwechsel von Bakterien. Insbesondere ist es ihm gelungen, die Biosynthese des Pederins und verwandter Naturstoffe aus nichtkultivierten bakteriellen Symbionten von Invertebraten aufzuklären.

2003: Dr. Roderich Süßmuth, Universität Tübingen
Für herausragende Arbeiten zur Aufklärung der Biosynthese von Glykopeptid-Antibiotika des Vancomycin-Typs.

2002: Dr. Rolf Müller, GBF, Braunschweig
Für herausragende Arbeiten zur Molekularbiologie der Sekundärstoff-Biosynthese in Myxobakterien.

2001: Dr. Thomas Lindel, Universität Heidelberg
Für herausragende Arbeiten zur Isolierung und Strukturaufklärung von Naturstoffen aus Meeresorganismen sowie seinen Leistungen auf dem Gebiet der Naturstofsynthese.

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