2904
Verfahrensentwicklung in Kombination aus Modellierung und Miniplant-Technik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Strube, TU Clausthal. Institut für Thermische Verfahrenstechnik
Die vorliegende Arbeit weist nach, dass die Bioextraktion, speziell die wässrige Zweiphasenextraktion, eine wirtschaftliche und technisch realisierbare Grundoperation als Antwort auf die aktuellen Trennaufgaben der biotechnischen Industrie mit steigenden Produkttitern ist. Es wird ein Grundstein für die Prozessentwicklung einer mehrstufigen ATP-Extraktionstechnologie gelegt und mögliches Optimierungspotential identifiziert.
2907
Hochleistungsanreicherung von Viren aus Wasser
Prof. Dr. Reinhard Nießner, TU München, Lehrstuhl für Hydrogeologie, Hydrochemie und Umweltanalytik
Für Wasserproben bis 100 L steht der MNMC3 bereit, der automatisch Viren auf 1 ml einengt. Für Volumina bis 30 m3 wurde, vom MMC3 abgeleitet, eine Crossflow-Ultrafiltrationsanalge aufgebaut, die 1-2 m3/h Wasser prozessiert. Die sekundäre Konzentrierung erfolgt mittels monolithischer Affinitätsfiltration mit 1 L/min. Dazu angepasst wurde die Multiplex-Mikroarray-Analyse auf Basis von DNA-Mikroarrays für Viren auf der Mikroarray-Analyseplattform MCR3 etabliert.
2908
Temperaturabhängige Kurz- und Langzeituntersuchungen an Polymerwerkstoffen
Prof. Dr. Wolfgang Grellmann, MLU Halle-Wittenberg, Zentrum für Ingenieurwissenschaften Werkstoffdiagnostik/-prüfung
In dieser Arbeit wurden das temperaturabhängige Werkstoffverhalten von thermoplastischen und elastomeren Werkstoffen mittels registrierender Makroeindringprüfung bewertet. Es wurde gefunden, dass beide Werkstoffgruppen nahezu ähnliches temperaturabhängiges Werkstoffverhalten bei der Ermittlung der Martens-Härte und des Eindringmoduls aufweisen, trotz unterschiedlicher Kennwertniveaus. Es konnten auch Unterschiede bei der Retardation und Relaxation mit zunehmenden Haltezeiten nachgewiesen werden.
2909
Theoretische und experimentelle Untersuchung der reaktiven Rektifikation in Trennwandkolonnen
Prof. Dr.-Ing. Georg Fieg, TU Hamburg-Harburg, Prozess- und Anlagentechnik
Reaktive Trennwandkolonnen sind höchst komplexe Rektifikationsapparate. In diesem Projekt wurde ein Modell entwickelt, welches das stationäre und dynamische Betriebsverhalten dieser Apparate abbildet. Für dieses Modell wurden die benötigten Eingabeparameter wie Phasengleichgewichte, Druckverluste der Einbauten und Reaktionskinetiken vermessen. Der experimentelle Betrieb einer reaktiven Trennwandkolonne im Technikumsmaßstab mit einem Beispielstoffsystem macht deutlich, dass der Apparat stabil betrieben werden kann. Es zeigt sich, dass weitere reaktionskinetische Untersuchungen die Qualität der Modellvorhersagen noch zusätzlich erhöhen können.
2910
Untersuchung von Bioaerosol-Emissionen mit NIR-Spektroskopie und MALDI-TOF Massenspektrometrie zur Entwicklung von Messverfahren für die Überwachung relevanter Anlagen
Prof. Dr. Gereon Elbers, Fachhochschule Aachen, FB Chemie und Biotechnologie
Bioaerosole, dazu gehören z.B. luftgetragene Bakterien, Schimmelpilze. Zellwandbestandteile/Endotoxine werden vorwiegend von Anlagen zur Tierhaltung und Abfallverwertung emittiert. Die Thematik ist aufgrund der gesundheitlichen Bedeutung ein sehr aktuelles Problemfeld in der Luftreinigung, und die hier verfügbaren Verfahren zur Charakterisierung von Bioaerosolen zeigen Schwächen. Im Rahmen dieses Projektes wurden Grundlagen für neue Verfahren zur Charakterisierung von Bioaerosol-Emissionen mit Hilfe der NIRS und der MALDI-TOF MS für den Einsatz im praktischen Immissionsschutz erarbeitet. Es zeigte sich, dass sich sowohl die NIRS als auch die MALDI-TOF MS zur Analyse von Bioaerosol-Emissionen eignen, und diese bei der Bewertung des Emissionsverhaltens betreffender Anlagen von großem Nutzen sein können.
2912
CFD-Abschätzung kritischer thermischer Abstände bei multiplen, stark rußenden Kerosinbränden
Prof. Dr. Axel Schönbucher, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Chemie, Institut für Technische Chemie I
Untersuchungen der thermischen Strahlung multipler Kohlenwasserstoff-Poolfeuer sowie CFDSimulationen zur Vorhersage dieser Strahlungseigenschaften inklusive kritischer thermischer Abstände basierend auf physikalischen Modellvorstellungen werden vorgestellt. Multiple KW Poolfeuer zeigen in Abhängigkeit des relativen Abstandes zwischen den Pools eine erhöhte thermische Strahlung. Daraus ergeben sich abhängig vom relativem Abstand zwischen den Pools vergrößerte kritische thermische Abstände.
2913
Neues Simulationstool zum Scale-up auf Basis Populationsdynamik
Prof. Dr. techn. Hans-Jörg Bart, TU Kaiserslautern, FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik, LS Thermische Verfahrenstechnik
The prediction of transient droplet swarm behavior in extraction columns requires a drop population balance model, to express droplet transport, interactions (breakage, coalescence) and solute mass transport. A correct parameter set for the interaction kernels, which is independent from column geometry and invariant to change in operating conditions is a necessity for any simulation. The obtained results are validated with different chemical test systems and column types, which shows that the methodology to obtain insensitive parameter is accurate. It serves as a firm basis when simulating extraction columns, especially during scale up and scale down.
2917
Synthese hierarchischer Zeolithe für den Einsatz im MTO-Prozess
Prof. Dr. Stefan Kaskel, TU Dresden, Institut für Anorganische Chemie
Es wurde an neuartigen hierarchischen Zeolithsystemen geforscht. Durch das Templatieren mit kohlenstoffhaltigen Materialien konnten erfolgreich zusätzliche poröse Netzwerke in den SAPO-34 eingebracht werden. Weiterhin wurden über eine modifizierte Destilizierungstechnik hieratische ZSM-5 Zeolithe hergestellt. Die neuen Materialien wiesen verbesserte Diffusions- und katalytische Eigenschaften auf. Die unterschiedlichen Porositäten in den ZSM-5 Zeolithen führten zu einem unterschiedlichen katalytischen Verhalten der reaktivierten Katalysatoren in der Methanol Umwandlung, was mit einer unterschiedlich starken Schädigung der Katalysatoracidität begründet wird.
2918
Selektive Depolymerisation / Defunktionalisierung von Lignin
Dr. Jürgen Klankermayer, RWTH Aachen, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie
In der vorliegenden Arbeit wurden neue homogene Katalysatoren zur selektiven Spaltung von Lignin entwickelt. Durch mechanistisch geleitetes Katalysatordesign konnte eine selektive C-O Spaltung in Lignin-Modellverbindungen, als auch eine neuartige reduktive C-C Bindungsspaltung entwickelt werden. Die hohe Aktivität und Selektivität der neuen homogenen Katalysatoren konnte anschließend auch erfolgreich an nativem Lignin bestätigt werden. Eine weitere Verbesserung auf dem Weg zur gezielten katalytischen Umsetzung von Lignin gelang durch die Kombination mit ausgewählten heterogen Katalysatoren. Mit diesem kombinierten System konnte eine selektive Depolymerisation von nativem Lignin zu monomeren Produkten erzielt werden.
2920
Transposon-Tagging für biotechnologisch relevante Pilze
Prof. Dr. Frank Kempken, Universität Kiel, Abt. Botanische Genetik und Molekularbiologie
Transposonen sind mobile genetische Elemente e, die ihre Position im Genom verändern können. Somit sind sie ein häufig genutztes Werkzeug für die Zufallsmutagenese. Zur Etablierung eines Transposon-Tagging-Systems für Hyphenpilze wurde das Vader-Transposon aus Aspergillus niger verwendet. Es wurde gezeigt, dass Vader im homologen Wirt exzidiert und an anderer Stelle im Genom reintegriert. Zusätzlich wurde Vektoren entwickelt, um Vader im heterologen Wirt Aspergillus nidulans zu testen. Neue Vader-Varianten wurden erstellt, die zu einer Optimierung des Tagging-Systems beitragen sollen.
2924
Systembiotechnologische Optimierung von Escherichia coli zur Herstellung von Violacein
Prof. Dr. Christoph Wittmann, TU Braunschweig, Institut f. Bioverfahrenstechnik
Im vorliegenden Projekt wurde das Bodenbakterium Escherichia coli durch moderne Technologien der Systembiotechnologie zielgerichtet zu einem maßgeschneiderten Produktionsstamm für die Antitumorwirkstoffe Violacein und Desoxyviolacein optimiert. Die Ergebnisse setzen einen Meilenstein in der heterologen Synthese von Therapeutika in E. coli.
2925
Experimentelle Untersuchungen zur mechanischen Beanspruchung von künstlichen Biofilmsystemen
Prof. Dr. Rainer Krull, TU Braunschweig, Institut für Bioverfahrenstechnik
Das Ziel des Projektes bestand in der experimentellen Charakterisierung von künstlichen, wachstumsentkoppelten Biofilmimitaten auf Hydrogel-Basis unter fluidmechanischen Belastungen in einem Durchflussbiofilmreaktor (Flow Through Biofilm Tube Reactor, FTBTR). Die entwickelte Methode erlaubt es, die mechanischen Eigenschaften eines Biofilms auf der Grundlage des Gellan-basierten Hydrogels ohne Berücksichtigung biologischer Wachstumseffekte zu bestimmen. Letztendlich ermöglicht die Methode eine schnelle und zuverlässige mechanische Prüfung von Biofilmsystemen.
2930
Trennung von Gasgemischen mittels mikroporöser Membranen unter Hochdruckbedingungen
Prof. Dr.-Ing. Gerd Braun, Fachhochschule Köln, Fachbereich Anlagen- und Verfahrenstechnik, Inst. für Therm. Prozesstechnik
Im Rahmen der Förderperiode wurde eine Versuchsanlage für die Vermessung der Trenneigenschaften von mikroporösen keramischen Membranen für Gasgemische für Drücke bis 20 MPa dimensioniert und realisiert. Unter Einbindung einer schnellen Onlineanalytik wurden Regelungskonzepte entwickelt und implementiert, die die erforderlichen Versuchsbedingungen automatisch sicherstellen.
2932
Analyse von koaleszenzbestimmenden Stoff- und Prozessparametern auf das zeitliche Verhalten von Tropfengrößenverteilungen in gerührten Systemen
Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume, TU Berlin, Institut für Verfahrenstechnik
Im Bereich der Mischvorgänge stellt das Dispergieren von Flüssig/flüssig-Systemen eine wesentliche Aufgabe dar. Speziell für Regelaufgaben ist nicht nur die Kenntnis der sich einstellenden stationären Tropfengrößenverteilung von Bedeutung, sondern es muss auch die zeitliche Entwicklung der Tropfengröße berücksichtigt werden. Darauf hat, neben Einflussgrößen, wie Geometrie-, Stoff- und Prozessparametern, auch das Koaleszenzverhalten der Systeme Einfluss. Um den Einfluss von koaleszenzbestimmenden Parametern zuverlässig quantifizieren zu können, muss zusätzlich der Tropfenbruch in Dispersionen verstanden werden.
Globales Ziel des Projektes ist es, eine Grundlage zur zuverlässigen Modellierung von transienten Tropfengrößenverteilungen mit Hilfe von Populationsbilanzen zu schaffen. Dazu müssen die koaleszenzbestimmenden Größen des Systems berücksichtigt werden, zusätzlich muss aber auch die Beschreibung des Tropfenzerfalls verbessert werden.
2933
Beeinflussung der Aggregation kolloidialer Systeme durch Schalleinkopplung und Vibration
Prof. Dr.-Ing. Jörg Hinrichs, Universität Hohenheim, Inst. für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie
In fermentierten Milchprodukten wie Joghurt und Frischkäse wirken sich verschiedene technologische Parameter auf die Bildung z. T. großer und fester kolloidaler Partikel aus. Diese Partikel sind meist unerwünscht, da sie sensorisch für eine grießige Textur sorgen oder visuell durch eine raue Oberflächentextur wahrgenommen werden. Es wurde eine bildanalytische Methode entwickelt, mit der sowohl die Bewertung der Anzahl als auch der Größenverteilung von Partikeln möglich ist, die als optisch störend wahrgenommen werden.
2934
Optimales Design und Betrieb eines neuen zyklisch-stationären Prozesskonzeptes für die Schwefeldioxid-Oxidation
Prof. Dr.-Ing. Günter Wozny, TU Berlin, Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik
Im Zuge der Untersuchungen zum Industriellen Einsatz der transienten Eigenschaften von Vanadiumpentoxidkatalysatoren wurde eine methodische Vorgehensweise entwickelt, um die komplexen Vorgänge der am Katalysator ablaufenden Reaktionen zu ermitteln. Dafür wurden experimentelle Arbeiten an kommerziellen Katalysatoren durchgeführt, was mit Unsicherheiten in den Messungen und damit besonderen Herausforderungen verbunden ist. Diese Vorgehensweise ist jedoch notwendig, um industriell verwertbare Erkenntnisse zu erzielen. Um verlässliche Ergebnisse zu erhalten, ist neben einer Vorstrukturierung und Isolierung der einzelnen Effekte eine modellbasierte optimale Versuchsplanung unumgänglich. Neben der gezielten Steigerung des Informationsgehaltes der einzelnen Experimente wird so gleichzeitig eine statistische Bewertung der Verlässlichkeit der Parameter durchgeführt. Die Entwicklungszeit von neuartigen Prozessen oder Prozessschritten kann durch den Einsatz der vorgeschlagenen Methoden drastisch reduziert werden.
2935
Reaktivdestillation in einer scaleupfähigen Miniplantanlage
Prof. Dr.-Ing. Stephan Scholl, TU Braunschweig, Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik
Im diesem Forschungsvorhaben wurden saure ionische Flüssigkeiten ("IL")erfolgreich als Umesterungskatalysatoren eingesetzt. Dies erfolgte in einer für industrielle Prozesse repräsentativen Miniplantanlage in diskontinuierlicher und kontinuierlicher Fahrweise. Die katalytischen Leistungen der Benachmarkkatalysatoren wurden erreicht bzw. übertroffen. Ferner konnte in einer ökologischen Bewertung gezeigt werden, dass die IL katalysierte Reaktion weniger umweltbelastend als das Standardverfahren sein kann. Der IL Katalysator ist für mindestens 1000 Stunden rezyklierbar und wiederverwendbar.
2936
Untersuchungen zum Einfluss von Grenzschichtströmungen auf die Struktur von fixierten Biomolekülen
Prof. Dr.-Ing. Michael Schlüter, TU Hamburg Harburg, Inst. für Mehrphasenströmungen
Although μSAXS is a well-known measurement technique in other fields it is not commonly used for fluid mechanical experiments. To study the complex interaction between macromolecules and liquid (solid-fluid interaction) two experiments have been carried out. In the first experiment the structure of a multi-walled carbon nanotube (MWCNT) forest, which serves as a nanoporous medium, has been changed by a boundary layer flow. This interaction has been measured by means of μSAXS measurements. Thereafter, in a separate experiment, nanoparticles have been used to study the penetration depth of molecules into a MWCNT forest. Both, orientation change and penetration depth are detected based on microbeam small-angle X-ray scattering (μSAXS), which is an accurate and non-destructive measurement technique to study the influence of boundary layer flows on the structure of fixed biomolecules.
2940
Metall-Luft-Batterien mit ionischen Flüssigkeiten als Elektrolyten
Prof. Dr.-Ing. Thomas Turek, TU Clausthal, Institut für Chemische Verfahrenstechnik
Metall-Luft-Batterien bilden eine besondere Klasse von Energiespeichern, bei denen der Reaktant Sauerstoff wie bei Brennstoffzellen kontinuierlich und direkt aus der Luft entnommen werden kann. Ionische Flüssigkeiten (IL) sind interessante Elektrolyte mit einem breiten elektrochemischen Fenster. Die speziellen Eigenschaften von IL bieten die Möglichkeit, auch unedlere Metalle abzuscheiden (z.B. Aluminium), wodurch Batterien mit höheren Leistungsdichten bis hin zu Lithium-Luft-Batterien ermöglicht werden könnten . Die durchgeführten Arbeiten haben gezeigt, dass die Anwendung von ionischen Flüssigkeiten (IL) für Zink-Luft- Batterien prinzipiell möglich ist, sich jedoch noch im Stadium der Grundlagenforschung befindet.
2942
Methanpyrolyse zur Wasserstofferzeugung ohne Kohlendioxid-Emissionen
Prof. Dr. David W. Agar, Technische Universität Dortmund, FB Bio- und Chemieingenieurwesen, Lehrstuhl Technische Chemie B
In diesem Projekt wurde die Methanpyrolyse zur CO2-freien Erzeugung von Kohlenstoff und reinem Wasserstoff untersucht. Hierbei wurde eine Laboranlage im Hochtemperaturbereich bis 1100 °C in Betrieb genommen. Die Untersuchungen zeigen Kohlenstoffablagerungen im Reaktor, welche innerhalb der Untersuchungen mit dem Reaktorkonzept des fluiden Wandfilm-Reaktors zwar deutlich reduziert aber nicht vollständig vermieden werden konnten. Bei allen Versuchen war kein Verstopfen des Reaktors durch den gebildeten Kohlenstoff festzustellen. Die beobachtete Umsatzabnahme mit der Zeit von 70 auf 10% wurde in Langzeitversuchen untersucht und geht wahrscheinlich auf den Rückgang des unerwünschten Methanumsatzes im äußeren Reaktionsraum zurück.
2943
Enzymatische Synthese fluoreszierender Glycosphingolipide
Dr. Daniel B. Werz, Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
Ziel des Projektes bestand darin, neuartige fluoreszierende Fettsäuren, deren Fluorophor im Wesentlichen aus einem linearen Oligoen besteht, enzymatisch, an einem Sphingosin-Alkohol zu kuppeln, um so drastischen Bedingungen der chemischen Synthese zu dem Weg zu gehen. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden. Im Zuge der Untersuchungen konnten jedoch neue fluoreszierende Fettsäuren chemisch hergestellt werden, z.B. solche die auf einem Thienylpentaen-System beruhen.
2946
Grundlagenstudie zur Entwicklung der Phosphorthermometrie für die Untersuchung der Gasphase reagierender Strömungen
Prof. Dr.-Ing. Alfred Leipertz, Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik
Das Projekt dient zur Weiterentwicklung der laserinduzierten Phosphoreszenz zur gleichzeitigen Bestimmung der Temperatur- und Geschwindigkeitsfelder in heißen Strömungen energietechnischer Systeme basierend auf lumineszierenden Partikeln. Durch systematische Kalibrierungen und signifikante Verbesserungen der optischen Effizienz des Phosphors und des Messsystems kann die Messunsicherheit deutlich reduziert werden.
2947
UV-polymerisierbare Biopolymere zur Herstellung von Gewebemimetika mittels 3D-Inkjetdruckverfahren am Beispiel von Knorpel
Prof. Dr. Thomas Hirth, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- u. Bioverfahrenstechnik
Die chemische Funktionalisierung von Gelatine ermöglicht die Darstellung eines biobasierten, Inkjet-druckbaren und photo-vernetzbaren Hydrogelsystems als Biomaterial für das Bioprinting von zellhaltigen Gewebemimetika: Die unvernetzten Lösungen der modifizierten Gelatine weisen niedrige Viskositäten auf und können mit einem Inkjet-Drucker verarbeitet werden. Gleichzeitig können die mechanischen Eigenschaften der resultierenden Gelatinehydrogele an die Eigenschaften natürlicher Gewebe angepasst werden.
2948
Struktur- und Funktionsuntersuchungen an farbstoffsensibilisierten Solarzellen mit lokalen elektrochemischen Methoden
Prof. Dr. Gunther Wittstock, Universität Oldenburg, IRAC & ICBM
In dem Projekt wurde die lokale Kinetik der Farbstoffregeneration in farbstoffsensibilisierten Solarzellen mit den Methoden des elektrochemischen Rastermikroskops untersucht. Dazu wurden Nanoelektroden präpariert und mit den Methoden der Scherkraftabstandkontrolle über nanopartikulären und porösen TiO2-Elektroden positioniert. Möglichkeiten und Limitierungen dieser Arbeitsweise und die Antwort der Sonden auf Beleuchtungswechsel wurden quantitativ ermittelt.
2952
Entwicklung einer Methode zur Auslegung und Optimierung von Mehrphasenmonolithreaktoren
Prof. Dr.-Ing. habil. Rüdiger Lange, TU Dresden, Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik
Das geförderte Forschungsvorhaben liefert einen Beitrag zur experiment- bzw. modellgestützten Auslegung von Mehrphasenmonolithreaktoren. In einem neu entwickelten Versuchsstand erfolgten Hydrierexperimente an Pd-Katalysatoren unter definierten hydrodynamischen Bedingungen. Anhand der Daten konnte die Geschwindigkeit der Stoffübergangsvorgänge mit den Betriebsparametern und Materialeigenschaften korreliert und in ein dynamisches Reaktormodell implementiert werden.
2959
Dynamischer Betrieb der Methanisierung von Synthesegas
Dr.-Ing. Robert Güttel, TU Clausthal, Institut für Chemische Verfahrenstechnik
In dem Vorhaben wurden theoretische und experimentelle Vorarbeiten zur instationären Methanisierung von Synthesegas durchgeführt, um die wesentlichen Herausforderungen für die Durchführung zu erarbeiten. Ein Vergleich von experimentellen und theoretischen Ergebnissen zeigt eine gute qualitative Übereinstimmung. Das Reaktorsystem fungiert als Speicher und glättet die instationär eintretenden Stoffmengenströme. Eine robuste instationäre Betriebsweise scheint also möglich.
2964
Kontinuierliche enantioselektive enzymatische Reduktion wasserschwerlöslicher Ketone mit Lösungsmitteln im Zweiphasensystem
Dr. Lasse Greiner, DECHEMA Forschungsinstitut, Technische Chemie
Ein ionisches Tensid auf Basis einer ionischen Flüssigkeit konnte erfolgreich für die Steigerung der Umsätze für die enzymatische Reduktion von wasserschwerlöslichen Ketonen im Zweiphasensystem eingesetzt werden. Neben Umsatzsteigerungen im Satzreaktor konnte für 2-Nonanon auch bei der kontinuierlichen Durchführung eine Umsatzsteigerung um mehr als den Faktor zwei erreicht werden.
2975
CO2-Elektrolyse in Ionischen Flüssigkeiten - Katalyse mit geringen Überpotentialen
Dr. Björn Braunschweig, Universität Erlangen-Nürnberg, Institute of Particle Technology (LFG)
Im Rahmen des Max-Buchner-Stipendiums wurden ionische Flüssigkeiten als neuartige Elektrolyte für die Elektrolyse von CO2 untersucht. Diese haben entscheidende Vorteile gegenüber anderen Elektrolyten wie z.B. hohe Leitfähigkeiten, gute Löslichkeiten für CO2 sowie ein außergewöhnlich großes elektrochemisches Fenster. Mit Hilfe der Summenfrequenz-Schwingungsspektroskopie als nichtlinearer optischer Messtechnik zur Charakterisierung von Grenzflächen und elektrochemischer Charakterisierung konnte gezeigt werden, dass in der ionischen Flüssigkeit EMIM-BF4 die Reduktion von CO2 bei geringen Überpotentialen nahe am thermodynamischen Potential ablaufen kann.
2979
Rheologische Charakterisierung und Modellierung von mit Chain-Extendern modifiziertem Polyethylenteterephtalat
Dr. Victor Rolon-Garrido, TU Berlin, Polymertechnik/-physik
Three different poly(ethylene terephthalate) (PET) were studied in terms of alterations caused by thermal exposure during rheological characterization. Thermal stability and frequency sweep experiments were performed in the melt state at a temperature of 280°C. By use of similar experimental protocols, the optimal conditions were investigated to characterize PET modified with different chain-extenders.
2984
Nukleophil-selektive Kreuzkupplungen mit gold- und bor-funktionellen Gruppen am selben Substrat
Jun. Prof. Dr. Anne Staubitz, Universität Kiel, Otto-Diels-Institut für Organische Chemie
Kreuzkupplungen mit Aryl-Goldverbindungen sind noch relativ unerforscht. Da Au(I)-Verbindungen aber oftmals luft- und feuchtigkeitsstabil sind, und somit neben Aryl-Bor- und Aryl-Zinnverbindungen einige der wenigen isolierbaren und damit in hoher Reinheit zu beschaffenden Nukleophile sind, ist ihre Erforschung hochattraktiv. Ziel dieses Projektes war es, den Grundstein für einen DFG-Antrag zu legen, in dem goldfunktionalisierte Thiophene im Hinblick auf nukleophilselektive Kreuzkupplungsreaktionen untersucht werden sollten. Desweiteren sollte ihr Einsatz als Monomere für die lebende Polymerisation erprobt werden.
2986
Anwendung eines neuartigen Biofilmreaktors zur Produktion einer Haloperoxidase
Dr.-Ing. Kai Muffler, TU Kaiserslautern, Lehrgebiet Bioverfahrenstechnik
Chloroperoxidase ist ein industriell vielseitig einsetzbares Enzym, das aus dem Kulturüberstand von Caldariomyces fumago gewonnen werden kann. Für einen späteren Einsatz nachteilig wirkt sich jedoch die Co-Produktion eines schwarzen Pigments aus, die eine Aufreinigung des extrazellulär vorliegenden Enzyms erschwert. Vor dem Hintergrund der Etablierung eines neuen Kultivierungsverfahrens wurde im Rahmen des Vorhabens untersucht, inwiefern die Expression des Zielenzyms und des Pigments in Gegenwart strukturierter Oberflächen (Edelstahl, Polystyrol) erfolgt.
2988
Schwefelreiche Übergangsmetallkomplexe als Katalysatoren für die elektrochemische Sauerstoffreduktion
Prof. Dr. Michael Bron, MLU Halle-Wittenberg, Nat. Fak. II, Institut für Chemie
Ziel dieses Vorhabens war es, redox-aktive Übergangsmetall-Komplexe mit einem schwefelhaltigen Liganden (C3S5 2-) als neuartige Sauerstoffreduktionskatalysatoren zu erschließen, deren elektrochemische Eigenschaften zu charakterisieren und die Nutzbarkeit dieser Materialien für praktische Anwendungen zu ermitteln. Dazu sollten Komplexe der Form (N(Bu)4)2[M(dmit)2] (M: Ni, Fe, Cu; dmit = Dimercaptoisotrithion, s. Abb. 1) dargestellt und charakterisiert werden. Die elektrokatalytischen Eigenschaften der redox-aktiven Komplexe sollten mit aussagekräftigen elektrochemischen Methoden (Zyklische Voltammetrie (CV), rotierende Scheibenelektrode (RDE)) vor allem bezüglich der Sauerstoffreduktionsaktivität untersucht werden. Die Ergebnisse sollten schließlich mit bekannten edelmetallfreien Katalysatorsystemen (z.B. Komplexe mit stickstoffhaltigen Chelat-Liganden) hinsichtlich Aktivität und Selektivität verglichen werden.
3004
Rational Engineering of a site-specific anti-HIV recombinase
Dr. Josephine Abi-Ghanem, Biotec TU Dresden
Engineered site-specific recombinases hold great promise for advanced biomedical applications. However, the generation of enzymes with desired properties remains challenging. Here we compare the Cre/loxP system and several newly described Cre-like site-specific recombinases in order to understand their specificity and to be able to rationally engineer a specific and efficient anti-HIV recombinase.
3021
Konstruktion eines Biosynthesewegs für die biotechnologische Produktion von aromatischen α-Hydroxycarbonsäuren in Escherichia coli
Dr. Jung-Won Youn, Stuttgart, Universität Stuttgart, Institut für Mikrobiologie