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29.01.2024

Internationale Analyse von Wasserstoffstrategien zeigt hohe Ambitionen und gravierende Preisunterschiede

Die Wasserstoffstrategien von 43 Ländern und Regionen auf einen Blick: Diesen internationalen Vergleich bietet die heute erweiterte Länder-Analyse des Projekts Wasserstoff-Kompass von acatech und DECHEMA. Das Update berücksichtigt die Fortschreibung der deutschen Wasserstoffstrategie. Allein die europäischen Länder und Regionen planen den Aufbau von 52 Gigawatt Erzeugungskapazität – deutlich mehr als von der EU-Strategie 2020 angenommen. Höchst unterschiedlich fallen die langfristigen Preisannahmen für ein Kilo Wasserstoff aus: Sie schwanken 60 Cent (Indien) und 4,50 Euro (Korea). 

Aufbauend auf der Länderanalyse, die das Projekt im Dezember 2022 veröffentlicht hatte, wurden nun 21 weitere Länder in die Analyse integriert – vor allem in Südamerika, Afrika und Asien. Darunter sind Brasilien, Kolumbien, Südafrika, Namibia, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, Indien und Neuseeland, die sich alle als künftige Wasserstoffexporteure positionieren. Insgesamt geben 25 Länder und Regionen an, Wasserstoff exportieren zu wollen. Im Gegensatz dazu setzen neun Länder und Regionen auf Wasserstoffimporte, darunter europäische Länder, Japan und Singapur. 

Mehr als die Hälfte der Länderstrategien definiert klare Ziele für Erzeugungskapazitäten auf Basis von erneuerbarem Strom. Insgesamt werden durch europäische Strategien rund 52 Gigawatt (GW) Erzeugungskapazität angekündigt, was die Ziele der EU-Strategie von 2020 übersteigt: Diese sieht 40 GW bis zum Jahr 2030 vor. Besonders hohe Ziele definieren Chile (25 GW) und Indien (25 bis 60 GW). Insgesamt summieren sich die Kapazitätsziele der 25 Strategiepapiere, die quantitative Angaben enthalten, auf 108 bis 151 GW. 

Wichtig für die Planungssicherheit verschiedener Akteure ist der künftige Preis von Wasserstoff. Nicht alle Strategiepapiere enthalten solche Zielpreise. Diese reichen von 0,60 Euro pro Kilogramm (Indien) bis hin zu 4,50 Euro pro Kilogramm (Korea), können aber auch unterschiedlich für verschiedene Anwendungsfälle ausfallen. 

Die Veröffentlichung enthält darüber hinaus auch Steckbriefe zu den einzelnen Ländern, die die Inhalte der einzelnen Strategien kurz und knapp zusammenfassen: Auf einen Blick zeigen sie, welche Ziele ein Staat oder eine Region anstrebt, wie Wasserstoff erzeugt werden und wo er eingesetzt werden soll. 

Die Analyse zu internationalen Wasserstoffstrategien steht hier zum Download zur Verfügung: https://www.wasserstoff-kompass.de/news-media/dokumente/wasserstoff-strategien-laender-vergleich

 

Über das Projekt Wasserstoff-Kompass

acatech und DECHEMA führten von Juni 2021 bis September 2023 gemeinsam das Projekt Wasserstoff-Kompass durch. Dabei erarbeiteten sie mithilfe einer Metaanalyse einen Überblick über Handlungsoptionen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Weiterhin organisierte der Wasserstoff-Kompass einen Dialog mit Stakeholder:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft, um deren Sichtweisen einzuholen und auf ein gemeinsames Zielbild einer Wasserstoffwirtschaft hinzuwirken. Die Projektergebnisse kann die Politik als Grundlage für eine Wasserstoff-Roadmap nutzen. Das Projekt Wasserstoff-Kompass wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie bis September 2023 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Kontakt:
Christoph Uhlhaas, Leiter Kommunikation | Medien & Politik
acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
Tel.: 089 / 52 03 09 60
 
Simone Angster, Leitung Kommunikation
DECHEMA e.V.
Tel. +49 69 7564-540

 

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