20966 BG
Forschungsstelle 1: | DECHEMA-Forschungsinstitut |
Projektleiter 1: | Dr. Claudia Weidlich |
Forschungsstelle 2: | TU Bergakademie Freiberg Institut für Technische Chemie Leipziger Str. 29 09599 Freiberg |
Projektleiter 2: | Prof. Dr. Martin Bertau |
Laufzeit: | 01.03.2020 - 28.02.2022 |
In diesem Projekt soll ein effizientes und umweltfreundliches Verfahren zur vollständigen stofflichen und energetischen Verwertung von Komponenten ausrangierter PV-Module entwickelt werden. Die Komponenten der intakten Module sollen getrennt und aufgearbeitet werden. Schwerpunkt ist hier das elektrochemisch unterstützte Ätzen der Wafer, so dass sie bei Erreichen des geforderten Wirkungsgrades wiederverwendet werden können. Der Waferbruch kann energetisch verwertet werden, damit lassen sich die hohen Energieinhalte des Siliziums zur Herstellung verschiedener Ferrolegierungen nutzen. Der Lösungsweg umfasst folgende Arbeiten: Demontage der Module, Entwicklung eines Verfahrens zum Ablösen und Rückgewinnen des Glases, Entwicklung eines elektrochemisch unterstützten Ätzverfahrens zur Ablösung und Rückgewinnung der Metalle, Effizienzmessungen an den aufbereiteten Wafern, Untersuchungen zur silicothermischen Verwertung des Waferbruchs und Bewertung der Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Verfahrenswege. Ziel ist es, die zahlreichen wertvollen Rohstoffe in ausrangierten Photovoltaik-Modulen mit einem effizienten, kostengünstigen und umweltfreundlichen Verfahren zurückzugewinnen und wiederzuverwerten. Zusätzlich soll die energetische Verwertung eine Wertschöpfung aus Abfällen ermöglichen, die bisher auf Deponien gelagert werden müssen. KMU, die Hersteller und Anbieter von Photovoltaikanlagen sind, können die bisher gesammelten Altmodule dann wiederverwerten. Durch die energetische Verwertung der defekten Wafer lassen sich zusätzlich Abfälle aus weiteren Industriezweigen verwerten, für die bisher hohe Entsorgungskosten entstanden sind. KMU, die lediglich Teilbereiche bei der Rückgewinnung und Verwertung der Rohstoffe aus Photovoltaik-Systemen abdecken, haben die Möglichkeit ihre Geschäftsfelder zu erweitern. Zusätzlich können die neuen Recycling-Strategien auch auf weitere Bereiche der Primär- und Sekundär-Rohstoff-Gewinnung übertragen werden.