Ziel des Projektes war, reversible und irreversible Veränderungen in Glasfaserschlichten durch die Einwirkung von Temperatur und/oder Feuchte systematisch zu untersuchen und deren Auswirkung auf die makromechanischen Verbundeigenschaften zu ermitteln.
Dazu wurden am IPF Dresden auf einer Glasfaserspinnanlage E-Glasfasern mit 4 verschiedenen Modellschlichten versehen. Es wurde auch eine kommerzielle Faser mit in die Untersuchungen einbezogen.
Physiko-chemische Untersuchungen zeigten, daß an geschlichteten Glasfaseroberflächen nach Einwirkung von Feuchte und/oder Temperatur chemische Veränderungen gegenüber den Referenzfasern auftreten. Die Art der Veränderungen ist von den jeweils eingesetzten Schlichtebestandteilen abhängig und zeigt sich am deutlichsten bei den Zeta-Potential-Messungen.
Elektrokinetische und inversgaschromatographische Werte zeigen gemeinsame Tendenzen, korrelieren jedoch nicht in allen Bereichen. Die Ergebnisse der Zug-, Biege- und Impactversuche stimmen zum Teil mit den Ergebnissen der physiko-chemischen Untersuchungen (IGC- und Zeta-Potential-Messungen) überein. Plastographische Untersuchungen (REM, Mikroskopie, Makroskopie) untermauern die Ergebnisse der physiko-chemischen und makromechanischen Untersuchungen. Anhand der Ergebnisse können Faserhersteller und -verarbeiter Rückschlüsse auf Liefer- und Lagerungsbedingungen ziehen. Dadurch wird eine gleichbleibende Qualität der Erzeugnisse gewährleistet.
Bearbeitet wurde das Forschungsthema von 5/99 bis 6/01 am Institut für Werkstofftechnik FG Kunststoff- und Recyclingtechnik der Universität-Gesamthochschule Kassel (Mönchebergstraße 3, 34109 Kassel, Tel.: 0561/804-3690) unter Leitung von Prof. Dr. A. K. Bledzki (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. A. K. Bledzki) und am Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (Hohe Straße 6, 01069 Dresden, Tel.: 0351/4658-0) unter Leitung von Dr. H. Fenzel (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. K. Lunkwitz).
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