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DECHEMA-Blog

AVENEER: Zwei Siege, ein Team – Wie Leidenschaft und Kreativität den DECHEMAX-Wettbewerb erobern

Erstellt von Tina Mikley , 11.12.2024

Lukas Rossmeissl, Niklas Nebel und Giosuè Spezzano, vom Erfolgsteam „AVENEER“, haben es geschafft: Sie sind gleich zwei Mal hintereinander Sieger des DECHEMAX-Wettbewerbs für Schüler:innen geworden. Mit Begeisterung für Naturwissenschaften, einer guten Portion Teamgeist und kreativen Ideen haben sie die Herausforderungen gemeistert und dabei nicht nur wissenschaftliche Erfolge erzielt, sondern auch persönliche Stärken weiterentwickelt. Im Interview geben sie Einblicke in ihre Motivation, Arbeitsweise und die Inspiration, die sie aus dem Wettbewerb schöpfen.

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Das Team AVENEER 2023 in Berlin

Was oder wer hat euch motiviert beim 1. Mal am DECHEMAX-Wettbewerb teilzunehmen?

Alles begann mit einem Flyer der DECHEMA, der quasi in die Wohnung von Lukas geflattert ist. Daraufhin wurden die Kumpels Niklas und Giosuè beflügelt, sich das Ganze genauer anzuschauen. Auf dem Flyer stand etwas von einem 23. DECHEMAX-Schülerwettbewerb mit dem Thema „Power2Change – Mission Energiewende“. Also haben wir uns auf der Homepage vom DECHEMAX über den Wettbewerb informiert und man kann sagen, dass unser Interesse und unser Ehrgeiz geweckt waren. So haben wir uns im Oktober 2023 angemeldet und uns als Team „AVENEER“ zusammengeschlossen.

Motiviert haben uns viele Punkte.

  • Zum einen der Aufbau des Wettbewerbs. Man tritt im Team an und ist somit kein Einzelkämpfer. Und die Aufteilung in einen theoretischen und einen praktischen Teil versprach Abwechslung in den beiden Runden.
  • Zum anderen stand ein ziemlich cooles Ziel in Aussicht. Nämlich die feierliche Siegerehrung in Berlin im Rahmen des „14th European Congress of Chemical Engineering“. Denn ganz ehrlich, wann hat man schon mal die Möglichkeit nach Berlin zu fahren und dann zu so einem großen und prominenten Event.

Außerdem hatten wir drei schon immer Spaß an naturwissenschaftlichen Themen. Der DECHEMAX-Wettbewerb schien uns also die Gelegenheit zu geben, sich mit außerschulischen Themen zu beschäftigen, intensiver mit der Materie auseinanderzusetzen und dadurch „noch weiter“ über den Tellerrand zu schauen.

 

Wie habt ihr euch organisiert, um effizient zusammenzuarbeiten?

Zugegeben. Es war nicht immer einfach sich zu organisieren. Wir gehen zwar auf dieselbe Schule in Darmstadt, aber natürlich hat jeder nach der Schule verschiedene Aktivitäten, wie Fußball, Klavier, Akkordeon … ach ja und natürlich Hausaufgaben & Lernen. Aber die Not macht ja bekanntlich erfinderisch.

  • In der 1.Runde des Wettbewerbs sind ja immer die „Fragen der Woche“ zu beantworten. Das klappte ganz gut, indem wir uns in der Schule, per Zoom oder per Handy austauschten.
  • In der 2. Runde ging das nicht mehr so einfach, da man schlecht zeitgleich Experimente in einem Online-Meeting an verschiedenen Orten durchführen kann. Wir haben frühzeitig angefangen, jedem eine Rolle bzw. Aufgabe zuzuordnen, auf die man sich fokussieren konnte. Natürlich mit fließenden Grenzen. Aber es war sehr rasch klar,
    • Wer die Experimente vorbereitet (z.B. „Rohstoffe“ einkauft)
    • Wer mit den ersten Experimenten beginnt,
    • Wer die Ergebnisse der ersten Experimente aufbereitet (z.B. Bilder in PowerPoint und Messwerte in Excel)
    • Wer welche Texte vorbereitet, „einspricht“ und als „Voicemail“ versendet 
    • Und wann es zum gemeinsamen „Showdown“ beim finalen Treffen kommt, bei dem ALLES „durch den Trichter“ musste.

Bei der Durchführung der Experimente waren wir immer mindestens zu zweit, denn vier Hände sind flinker als zwei und vier Augen sehen mehr als zwei. Waren die Experimente erst einmal „im Kasten“, half die Rollenteilung dabei flexibler bei der Auswertung zu sein. Wir haben das als sehr „effizient“ empfunden.

Als Nebeneffekt dessen, dass wir Ergebnisse immer wieder mal dem (abwesenden) Dritten erklären mussten, kam erstaunlicherweise eine gewisse Qualität ins Spiel, denn wenn der Dritte das nicht verstanden hat, musste eben der Text „nachgebessert“ werden. Das war quasi unser Trick für die Qualitätssicherung unserer Ergebnispräsentation. :-)

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Das Team AVENEER bei der Siegerehrung auf der ECCE ECAB 2023 in Berlin mit dem Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List

Habt ihr durch den Wettbewerb neues Interesse an bestimmten Themen entwickelt? Wenn ja, welche?

Das Interesse an aktuellen gesellschaftspolitischen, vor allem aber wissenschaftlichen Themen war bei jedem von uns ja schon immer da. Und natürlich hat sich unser Blick mehr und mehr darauf geschärft, welche Wissenschaftsfortschritte in der Welt erzielt und prämiert werden.

Überraschenderweise ist uns allen drei aufgefallen, dass es am Ende weniger die „wissenschaftlichen“ Themen waren, in denen uns der DECHEMAX-Wettbewerb angespornt hat, sondern die Fertigkeiten, die wir erlernen mussten, um unsere Ergebnisse darzustellen und zu präsentieren.

  • Giosuè hat sich seither intensiver der Moderationstechnik gewidmet. Vor allem bei Fußballereignissen rund um seinen Herzensverein Eintracht Frankfurt.
  • Niklas hat sich vermehrt mit Soundtracks beschäftigt und inzwischen angefangen, selbst welche zu komponieren.
  • Lukas hat vermehrt seine Kamera- und Schnitttechnik intensiviert und inzwischen gemeinsam mit einer professionellen Graphikdesignerin Lehrvideos für den NABU aufgenommen.

Tja, die Wege der Inspiration aus dem DECHEMAX-Wettbewerb sind scheinbar unergründlich…

Was hat Euch motiviert ein 2. Mal am Wettbewerb teilzunehmen?

Die Idee, ein zweites Mal am Wettbewerb 2024 teilzunehmen, kam eigentlich schon bei der Siegerehrung 2023 in Berlin auf. Wir waren nicht nur für den uns so gigantisch großen Rahmen beeindruckt. Beeindruckt hat uns in Berlin auch der so freundlich fröhliche Umgang mit dem gesamten DECHEMA-Team und den Wissenschaftlern, die wir auf ECCE ECAB im CityCube kennengelernt haben.

Nicht, dass wir an eine Titelverteidigung gedacht hätten. Aber eine Teilnahme auf der weltgrößten Chemiemesse, der ACHEMA in Frankfurt – was für uns Darmstädter quasi ein Heimspiel bedeuten würde – klang schon sehr reizvoll. Und wahrscheinlich wären wir so oder so ohnehin auf die ACHEMA gefahren.

So kam es, dass wir den Herbst 2023 wieder mit den „Fragen der Woche“ zubrachten, im Frühjahr 2024 in den Faschingsferien eifrig experimentierten und im Sommer 2024 auf die ACHEMA zur Siegerehrung fahren durften. Ein zweites Mal am Wettbewerb teilzunehmen, war also im Nachhinein eine ziemlich glorreiche Idee ;-)

 

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Siegerehrung auf der ACHEMA 2024 in Frankfurt - Das Team AVENEER feiert seinen 2. Sieg, zusammen mit den zwei weiteren Siegerteams Bubblicious und Honischfighter 

Was hat Euch am meisten Spaß gemacht und was am wenigsten?

Bei unseren beiden Teilnahmen am DECHEMAX-Wettbewerb waren wir mit verschiedenen Aufgaben aber auch mit verschiedenen Arten der Ergebnisdarstellung konfrontiert. Einerseits mit der Ausarbeitung, wie man mit „Bordmitteln“ die elektrische Spannung von Zitronen herauskitzelt oder eine Mineralwasserflasche zu einem Treibhaus umfunktioniert. Andererseits mit dem Filmprojekt, wie man Spielzeugautos mit selbstgefertigten Biokunststoffen flitzen lässt.

Am meisten Spaß hat uns die zweite Runde des 24. DECHEMAX-Wettbewerbs gemacht. Sprich, das Videoprojekt, weil es einmal ein komplett neues Format des Wettbewerbs darstellte und eine sehr abwechslungsreiche Herausforderung für uns war. Neues Denken, neue Überlegungen und eine neue Form an Herausforderungen waren angesagt. Generell kamen wir bei der Planung und den Überlegungen, wie wir die Experimente durchführen und wie wir sie filmtechnisch darstellen wollen, voll auf unsere Kosten. Besonders in Erinnerung werden uns dabei die Aufnahmen in der Schule mit unserer Chemielehrerin Frau Schmidt bleiben. Ansonsten haben uns die vielfältigen Experimente und besonders die etwas chaotische Anfangsphase sehr Spaß bereitet…denn das Genie beherrscht ja bekanntlich das Chaos ;-)

Am wenigsten Spaß hat uns der Ergebnis- und Zeitdruck gemacht. Am Ende ging es immer wieder darum, wie wir unsere Erkenntnisse möglichst kurz und knapp darstellen und formulieren (23. DECHEMAX-Wettbewerbs) oder auf nur 90 Sekunden Filmmaterial (24. DECHEMAX-Wettbewerbs) komprimieren sollten. Rückblickend betrachtet, war das aber wahrscheinlich die überhaupt wichtigste Lehre aus dem DECHEMAX-Wettbewerb: „Wie schaffe ich es eine coole Forschungsarbeit mindestens ebenso cool darzustellen?“

Zusammenfassend überwiegt der Spaß, wenn man es am Ende geschafft und seinen Beitrag eingereicht hat. Natürlich auch der Spaß dabei, von der lokalen Zeitung (in unserem Fall das Darmstädter ECHO) zum Interview geladen zu werden. Und dabei immer wieder vom übermotivierten Fotographen zu hören zu bekommen „Chemie hat mir ja in der Schule NIE Spaß gemacht!

Gibt es Vorbilder oder Projekte aus der Wissenschaft, die euch besonders inspirieren?

Es gab ja erst jüngst wieder die Verleihung der Nobelpreise. Klar, dass wir da aufhorchen und wissen wollen, welche Jahrzehnte lange Forschung so bahnbrechend war, dass es dafür den Nobelpreis gibt. Bemerkenswert ist immer, wie lange und unbeirrt sich da ein Forscher über Jahre hinweg einem Themenfeld widmet. Das ist für uns noch ein bisschen zu wenig absehbar. Denn im Endeffekt sind wir auch nur „Jugendliche unserer Zeit“ und an den „Themen unserer Zeit“ interessiert. Klar, dass in einer Blitzumfrage unter uns sofort die Themen „Energiewende“, „Klimawandel“, „Gentechnik“, „KI“ und „Weltraumforschung“ aufkommen.

Was würdet ihr anderen Schüler:innen raten, die am DECHEMAX Wettbewerb teilnehmen möchten?

Die DECHEMAX-Aufgaben machen Spaß, sind aber sehr zeitintensiv. Wir würden sehr dazu raten, möglichst früh mit den Aufgaben anzufangen. Denn spät wurde es bei uns jeden Tag von ganz alleine. Und am Ende sind wir wie immer erst am Abgabetag fertig geworden. Aber es war eigentlich immer ein inspirierendes Gefühl, dass wir nicht das einzige Team waren, das „bei Kerzenschein“ noch am Tüfteln war.

Natürlich ist es auch wichtig, kreativ zu sein, fleißig zu sein und nicht nachzulassen. Vielleicht auch ein bisschen mutig beim „Weglassen“ sein, wenn man eben mal nicht alle Details der DECHEMAX-Angaben bearbeiten kann.

Zwischendurch oder sogar mal über mehrere Tage Pause zu machen, hat sich ebenfalls bewährt, um den kompletten Tunnelblick zu vermeiden. Den Kopf hin und wieder freizubekommen ist vor allem für die Auswertung am Schluss wichtig. Wir sind zum Beispiel auch mal kurz zum Kicken in den Park gegangen.

Welche Projekte oder Ideen würdet ihr gerne umsetzen, wenn ihr unbegrenzte Ressourcen und Möglichkeiten hättet?

Beim ersten Nachdenken fallen uns die brisanten technischen – aber auch geo-politischen – Themen unserer Zeit ein, in denen technologische Lösungen für die Mega-Projekte „Klimawandel“, „Nachhaltigkeit“, „Energiewende“, „Biodiversität“ – natürlich auch „Frieden und Demokratisierung“ oder „Gesundheit, Menschenrechte und Bildung“ in der Welt – gesucht sind.

Welchen „nachhaltigen“ Beitrag wir hier leisten können, ist noch nicht ganz entschieden.

Im Vordergrund steht eine gewisse „Inspiration“ und „persönliche Neigung“. Beim gemeinsamen Brainstorming kamen daher bei uns drei sehr rasch sehr unterschiedliche Richtungen zu Tage. Von „Programmierprojekte zu Neuronalen Netzen“ bis zu:

  • „Weltraumforschungsprojekten“
  • „Naturforschung in der Tiefsee, der Polarregionen oder dem Regenwald“
  • „KI-Nutzung für die Therapie und Medikamentenforschung“ 
  • oder auch der KI-Roboter Jarvis bei Marvel mit denen man reden kann...

Wir stellen fest, dass wir offenbar noch in einer Lebensphase sind, in der wir für vieles was greifbar ist offen sind. Allerdings auch für viele teils verrückte Gehirngespinste.

 

Lieber Lukas, Niklas und Giosuè - vielen Dank! Für junge Nachwuchstalente, wie Euch macht es viel Freude den DECHEMAX-Wettbewerb zu gestalten!

 

Mit diesem Video haben Lukas, Niklas und Giosuè den DECHEMAX Wettbewerb 2023/24 gewonnen. 

Thema des Experiments: "Mikroplastik Adieu? Aus Deutschland nicht wegzudenken" 

Die Aufgabe war, ein 90-sekündiges Video zu über das Experiment zu erstellen: Reifenabrieb ist eine der bedeutendsten Quellen für Mikroplastik. Dieses Experiment sollte ein Bewusstsein für die Entstehung von Mikroplastik schaffen und mögliche Alternativen, mit den damit verbundenen Problemen, aufzeigen. Dafür sollten zwei biologisch abbaubare Kunststoffe hergestellt werden und mit ihren Eigenschaften experimentiert werden.

 

Team AVENEER

Lukas Rossmeissl

Niklas Nebel

Giosuè Spezzano

von der Edith-Stein-Schule Darmstadt

 


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