DECHEMA-Blog

14th European Congress of Chemical Engineering and 7th European Congress of Applied Biotechnology: Ein Fest der Wissenschaft und der Zusammenarbeit

Erstellt von Simone Angster , 26.09.2023

Ein europäisches Fest der biotechnologischen und chemischen Verfahrenstechnik feierten rund 1.200 Teilnehmende beim 14th European Congress of Chemical Engineering and 7th European Congress of Applied Biotechnology vom 17. bis 21. September 2023 in Berlin. Nach der virtuellen Veranstaltung 2021 war dies die erste Gelegenheit seit vier Jahren, sich im internationalen Rahmen und in dieser fachlichen Breite auszutauschen. Und auch das Feiern kam nicht zu kurz.

Zum Auftakt hatten die Jüngsten etwas zu feiern: Die Preisträger des DECHEMAX-Schülerwettbewerbs wurden ausgezeichnet und hatten die Gelegenheit, ihre Urkunden von einem echten Nobelpreisträger signieren zu lassen: In seinem Festvortrag über Organokatalyse zeigte Benjamin List, welche Ziele sich mit Beharrlichkeit und wissenschaftlicher Neugier erreichen lassen. Man mag ihm glauben, dass er das selbstgesetzte Ziel der CO2-Spaltung auch noch verwirklichen wird.

Am Montag folgte die feierliche Eröffnung mit Grußworten der Gastgeber von der EFCE und der ESBES, weiteren Preisverleihungen und einem Plenarvortrag zur Ausbildung im Chemie- und Bioingenieurwesen. Dann verlagerten sich die Diskussionen in die zahlreichen Vortragssäle mit den parallelen Fachsessions. Sie deckten das gesamte Themenspektrum des Chemieingenieurwesens, der Verfahrenstechnik und der Biotechnologie ab.

Dabei fiel der sehr hohe Anteil jüngerer Vortragender besonders ins Auge. Gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs war dies eine der ersten Gelegenheiten, nach der Corona-Pandemie wieder an einer großen europäischen Tagung teilzunehmen; dass davon so rege Gebrauch gemacht wurde, ist nicht nur gut für die Einzelnen, sondern auch für die Community insgesamt. Denn „Acting together“, das Motto dieser Konferenz, darf keine leere Floskel bleiben, sondern muss sich in interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit niederschlagen. Dass dies nicht nur Lippenbekenntnis, sondern Notwendigkeit ist, zeigte sich auch in den Themen der Plenarvorträge und Keynotes: Von der Verarbeitung pflanzlicher Proteine in Lebensmitteln, die sowohl Biochemiker als auch Verfahrenstechniker vor neue Herausforderungen stellt, über das Design und den Einsatz von Proteinen für Diagnostik, Therapeutik und Analytik bis zur Modellierung von Supply-Chains reichten die Themen. Und der Plenarvortrag zum Anthropozän und seine Auswirkungen auf unser Leben zeigte, dass es hier längst nicht um Kleinigkeiten geht, sondern um die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit auf ihm.

Besonders lebhaft war die Poster-Party am Montagabend, bei der die Teilnehmenden Gelegenheit hatten, sich aus erster Hand über die Ergebnisse der Forschenden zu informieren; davon wurde reger Gebrauch gemacht. In den Kaffee- und Mittagspausen lockte nicht nur die Ausstellung, in der verschiedene Unternehmen und Organisationen über ihre Angebote informierten und Kontakt zum wissenschaftlichen Nachwuchs knüpften. Für Unterhaltung war darüber hinaus beim ChemCar-Wettbewerb gesorgt und natürlich beim Science Slam, nach dem jetzt auch der Letzte begriffen haben müsste, dass Chemie viel mit Magie zu tun hat. Organisiert wurde der Science Slam von der BASF, die als Hauptsponsor überhaupt ganz erheblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat – auch diese industrielle Unterstützung ist wohl ideell als auch ganz konkret ein wichtiger Eckpfeiler für den internationalen Austausch.

Weniger wissenschaftlich, dafür umso ausgelassener ging es beim „Oktoberfest“ am Mittwochabend zu, bei dem generationenübergreifend die Tanzfläche gestürmt wurde.

Insgesamt hat auch die 14. ECCE und 7. ECAB gezeigt, worauf es ankommt: Kontakte knüpfen, Neues lernen, Ideen entwickeln und dann gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten – ein Impuls, der alle Teilnehmenden über die nächsten Wochen begleiten wird. Die 15. ECCE und 8. ECAB findet dann im September 2025 in Lissabon / Portugal statt.


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Bildquelle: DECHEMA / Dr. C. Bäßler (IDB)

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