21151 BR
Forschungsstelle 1: | TU Dresden Elektrotechnik - Mess-u. Prüftechnik 01062 Dresden |
Projektleiter 1: | Dr. rer. nat. Lars Büttner |
Forschungsstelle 2: | Forschungszentrum Rossendorf 01328 Dresden |
Projektleiter 2: | Dr.-Ing. Sascha Heitkam |
Laufzeit: | 01.06.2020 - 30.11.2022 |
Mehrere Milliarden Tonnen gemahlenen Erzes werden jedes Jahr in Flotationszellen mit der Schaumflotation fraktioniert, um werthaltige Mineralien zu extrahieren. Da Erzzusammensetzung und Wasserqualität in der Praxis oft starken Schwankungen unterliegen, ist ein stabiler und effektiver Betrieb von Flotationszellen ohne leistungsfähige Überwachung nur bedingt möglich. Dadurch reduzieren sich die Erträge und der Energie- und Chemikalienverbrauch steigen an. Aktuell wird die Schaumzone von Flotationszellen lediglich durch Füllstandssensoren und einer optischen Analyse der Schaumoberfläche überwacht. Mit den verfügbaren Techniken ist es nicht möglich, prozessrelevante Größen wie Masseaustrag, Gasaustrag oder Schaumstabilität direkt in der Zelle zu messen. Deshalb soll hier ein Ultraschall-Messsystem für die Messung und Überwachung der Stoffströme an einer Flotationszelle entwickelt werden. Das Messsystem sendet Schallsignale unterschiedlicher Frequenzen in den Schaum und zeichnet die Echos auf. Es soll ein modellbasiertes Analysemodell entwickelt werden, das aus den aufgezeichneten Echos die Geschwindigkeit und die Zusammensetzung des Schaums ortsaufgelöst bestimmt, woraus wiederum die Stoffströme rekonstruiert werden können. Auflösung, Messvolumengröße und Robustheit des angestrebten Systems sollen einen industriellen Einsatz ermöglichen. Der einfache Aufbau und der geringe Preis des Systems erlauben die Entwicklung und den Vertrieb durch KMU. Neben der Erzaufbereitung sind auch Unternehmen in der Papier- und Abwasseraufbereitung mögliche Abnehmer. In der biologischen und chemischen Verfahrenstechnik kann das Messsystem zur Prozessüberwachung und Schaumkontrolle genutzt werden, beispielsweise bei Mehrphasenreaktoren, der Biogaswäsche oder in Kläranlagen. Betreiber solcher Anlagen können damit durch eine verbesserte Prozesskontrolle Energie und Additive einsparen und eine höhere Prozessausbeute erreichen.