Ziel des Projektes war es, biofunktionell wirksame Nanofasern mittels Elektrospinning für Nanofaservliese zur Therapie von Oberflächenwunden zu entwickeln. Zur Sicherstellung der maximalen physiologischen Verträglichkeit wurden hierzu biologisch abbaubare Copolymere auf der Basis von Poly-D,L-lactid (PDLLA) oder Poly-ε-caprolacton (PCL) und Polyethylenglycol (PEG) entwickelt, die mit dem zelladhäsionsfördernden Peptidsegment des Fibronectins, dem GRGDS-Peptid, ausgerüstet waren.
Defektfreie elektrogesponnene Nanofaservliese auf Basis dieser Polymere zeigten protein-abweisende und zelladhäsionsfördernde Eigenschaften, welche die Grundlage für eine kontrollierte Interaktion zwischen Zellen und Wundauflage sind. Erstmals konnte gezeigt werden, dass das Schmelzelektrospinnen eines Blends aus PEG-b -PCL und hochmoleku-larem PCL direkt auf Fibroblasten ("direct in vitro-Elektrospinning ") möglich ist. Hierbei zeig-ten die Zellen nach 24h Kontakt mit den schmelzelektrogesponnenen Fasern eine nahezu unveränderte Zellvitalität.
Aufgrund der erzielten Wasserunlöslichkeit elektrogesponnener PVA-Vliese nach Temperung wurden handelsübliche Cellulosegewebe für die Wundabdeckung mit PVA-Nanofasern ausgerüstet. In-vitro-Zellversuche zeigten, dass nach 24 h humane dermale Fibroblasten auf dem PVA-Nanofaservlies nicht adhärieren und somit als Ausrüstung für Wundauflagen geeignet sind. Zellversuche auf mit Nanofaservliesen (auf PCL-Basis) aus-gerüsteten Mikrofaserkonstrukten demonstrierten die Bedeutung der Nanofasern als Leitstrukturen für eine temporäre Zellträgerstruktur für z.B. den Wundverschluss und auch für das Tissue Engineering.
Bearbeitet wurde das Forschungsthema von 07/05 bis 06/07 am Deutschen Wollforschungs-institut an der RWTH Aachen e.V. (Pauwelstraße 8, 52074 Aachen, Tel.: 0241/80233-35) unter Leitung von Prof. Dr. D. Klee (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. M. Möller).
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