Die neu ins Leben gerufene Hubs4Circularity Community of Practice: Unterstützung europäischer Industrien, Regionen und Städte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft
Im Rahmen des EU-Förderprogrammes Horizon Europe soll die sogenannte Hubs4Circularity (H4C) Community of Practice, ein Netzwerk öffentlicher und privater Akteure bestehend aus Industrie, Regionen und Städten geschaffen werden. Mit Hilfe der Community sollen industrielle Ökosysteme entstehen, die dem Konzept der industriellen und industriell-urbanen Symbiose und der Kreislaufwirtschaft folgen, um anschließend die Verbreitung und Vervielfältigung der Systemkonzepte auf den Weg zu bringen.
Zu diesem Zweck soll eine digitale Wissensplattform eingerichtet werden, in der die Community ihr Wissen über die Systeme austauschen, sowie geeignete Werkzeuge, Modelle und Lösungen für Interessierte bereitstellen kann. Es werden zudem Expertengruppen und beratende Gremien eingerichtet, um bewährte Herangehensweisen, aber auch Herausforderungen und Lösungen auszutauschen, politische Empfehlungen abzugeben und Messgrößen zu entwickeln, um den Reifegrad regionaler Initiativen in Zusammenarbeit mit H4C-Demonstrationsstandorten bewerten zu können.
„Hubs4Circularity sind der Schlüssel zur Beschleunigung des grünen Wandels. Sie werden die Einführung zirkulärer Ökosysteme deutlich voranbringen.“ so Dominique Planchon, Generaldirektion der Europäischen Kommission, Forschung und Innovation.
Warum Hubs4Circularity?
Das Prinzip der industriellen Symbiose basiert darauf, dass Nebenprodukte und Abfallströme einer Industrie - beispielsweise wertvolle Ressourcen oder ungenutzte Wärme - von anderen Industrien genutzt werden können, um auf diese Weise Ressourcen zu sparen und den Kohlenstoff-Fußabdruck zu verringern. Die industriell-urbane Symbiose erweitert dieses Konzept auf die Interaktion zwischen städtischen- und Industrieregionen. Als Beispiele lassen sich die Nutzung von industrieller Abwärme in Fernwärmeheizungen, die Erfassung von (industriellen) Abfallressourcen durch Kommunen, sowie die Entwicklung innovativer Verwertungslösungen anführen. Hubs4Circularity setzen diese Konzepte auf regionaler Ebene um und erweitern sie auf die Nutzung von Abfällen als Rohstoffe für die industrielle Produktion. Sie bringen die Industrie, öffentliche, private und regionale Akteure zusammen, um wirtschaftlich tragfähige und nachhaltige Lösungen für die Wiederverwendung von Energie- und Materialströmen zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, Ressourcen länger produktiv zu nutzen, den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen zu verringern und CO2-Emissionen zu reduzieren. Dies ebnet den Weg für den Übergang von Industrien, Städten und Regionen zu mehr Nachhaltigkeit: Investitionen werden optimiert, Arbeitsplätze gesichert und Abhängigkeiten reduziert.
Um die im Rahmen des Green Deal festgelegten europäischen Klimaziele zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass bestehende technologische Lösungen für industrielle Symbiosen, industriell-urbane Symbiosen und die Kreislaufwirtschaft zunächst im Kleinen, dann auch im industriellen Maßstab, sowie in ganz Europa umgesetzt werden.
Hubs4Circularity Community of Practice: auf dem Weg zu einer erfolgreichen, europaweiten Umsetzung
Die Hubs4Circularity „Community of Practice“ wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Industriebranchen und der Gesellschaft unterstützen, um gemeinsam Fortschritte auf dem Weg zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen produzierenden Industrie zu erzielen. Das Netzwerk wird durch eine digitale Wissensplattform unterstützt, die Zugang zu Projektergebnissen, technologischen Lösungen und Best-Practice-Konzepten bietet. Der Prozess des ständigen Lernens wird durch die Bereitstellung erfolgreicher Beispiele bestehender und sich entwickelnder Hubs4Circularity auf der Wissensplattform unterstützend begleitet.
Zwei Konsortien mit komplementären Stärken und Fachkenntnissen, H4C Europe und H4C ECoP, wurden von der Europäischen Kommission ausgewählt, um die Community of Practice in den nächsten vier Jahren voranzutreiben. Die beiden Konsortien arbeiten mit den H4C Demonstrationsprojekten gemeinsam an der Entwicklung von Schlüsselindikatoren für Hubs4Circularity. Sie definieren Geschäftsmodelle und unterstützen die Stakeholder im Hinblick auf Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, um auf diese Weise industrielle und industriell-urbane Symbiosen, sowie die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Gemeinsam mit Vertretern aus der Industrie, den Regionen und Städten werden weitere Forschungs- und Entwicklungsbedarfe ermittelt.
Zwei Konsortien treiben die Hubs4Circularity Community of Practice voran
Das H4C ECoP-Konsortium konzentriert sich auf Regionen und Städte sowie Industrie, Vermittler und Anbieter technologischer Lösungen als Hauptakteure für die Förderung der industriellen und industriell-urbanen Symbiosen. Das Konsortium besteht aus sieben europäischen Partnerorganisationen. Es umfasst technische Beratungsunternehmen (ISQ, International Synergies Limited und Technopolis Group, den Start-up-Inkubator Strane Innovation, die internationalen Netzwerke ARC+ (Association of Cities and Regions for sustainable Resource management), ICLEI - Local Governments for Sustainability und EIT Climate-KIC, die größte öffentlich-private Innovationspartnerschaft Europas, die sich auf den Klimawandel konzentriert.
Das H4C Europe-Konsortium richtet sich an alle H4C-Akteure, mit besonderem Augenmerk auf die Prozessindustrie und regionale Vermittler als Hauptakteure in den H4C-Wertschöpfungsketten. Das Konsortium besteht aus zwölf europäischen Partnerorganisationen. Unter ihnen sind die Industriepartner Covestro und SINTEF/Shas, sowie Dienstleister mit komplementärem Fachwissen bezüglich der verschiedenen Facetten von H4C, darunter Ciaotech und EGEN (beide Teil der PNO-Gruppe), ZEDO, CIRCE, DECHEMA, Innovation Engineering, VITO, TNO, Water Europe, EIT Raw Materials und ARC+ (Association of Cities and Regions for sustainable Resource management).
Weitere Informationen www.h4c-community.eu
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