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Nicht jeder Kraft- oder Treibstoff, der sich prinzipiell in Motoren oder Triebwerken einsetzen lässt, darf ohne Weiteres auch als solcher am Markt gehandelt werden. Denn vor dem Einsatz muss zunächst eine ganze Reihe gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen erfüllt sein. Das Teilprojekt „NormAKraft – Normkonformität alternativer Kraftstoffe“ der Begleitforschung zur „Energiewende im Verkehr“-Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat sich diesem Thema gewidmet und neben der technischen Eignung auch die größten Hürden bei der Markteinführung analysiert.
Für fossile Energieträger wie Benzin, Diesel oder Kerosin existiert ein historisch gewachsener regulatorischer Rahmen aus nationalen und internationalen Normen, Verordnungen, Richtlinien und Gesetzen, die kontinuierlich aktualisiert und weiterentwickelt werden – unter anderem, um einheitliche, gleichbleibende Kraftstoffqualitäten zu garantieren.
Um den Markt künftig auch für alternative „grüne“ Kraftstoffe zu öffnen, die synthetisch oder durch biogene Verfahren hergestellt werden, muss frühzeitig geprüft werden, inwiefern diese die bestehenden technischen und regulatorischen Anforderungen erfüllen. Für Kraftstoffe (und deren Mischungen), die im aktuellen regulatorischen Rahmen nicht erfasst sind, müssen neue Normen entwickelt oder bestehende angepasst und diese wiederum in die entsprechenden Richtlinien und Verordnungen aufgenommen werden. Das kann mitunter mehrere Jahre dauern. Deshalb müssen die entsprechenden Arbeiten bereits in einer frühen Entwicklungsphase der Kraftstoffe starten, weil sich andernfalls eine künftige Markteinführung verzögern kann.
Hier setzt das Projekt „NormAKraft – Normkonformität alternativer Kraftstoffe“ des BMWK an: Im Projekt wurden alternative Kraftstoffe und Kraftstoffmischungen, die derzeit in der Entwicklung sind, auf ihre Normkonformität und Materialverträglichkeit hin evaluiert und eine erste Einschätzung der Systemkompatibilität formuliert. Um die analysierten Kraftstofftypen beurteilen zu können, wurden relevante Informationen und Ergebnisse aus der BMWK-Förderinitiative „Energiewende im Verkehr“ und dem BMBF-Projekt „NAMOSYN - Nachhaltige Mobilität durch synthetische Kraftstoffe“ ausgewertet und mit existierenden Anforderungen verglichen. Die Ergebnisse dieser Auswertung wurden dann mit den beteiligten Verbünden diskutiert und aufbauend darauf für jeden einzelnen der untersuchten alternativen Kraftstoffe ein Fact Sheet erarbeitet.
In den Fact Sheets wurde ein besonderes Augenmerk auf die folgenden sechs Anforderungen gelegt und diese im Detail für jeden untersuchten Kraftstoff analysiert:
Denn es gilt: Je mehr dieser Anforderungen ein Kraftstoff erfüllt, desto größer sind die Chancen, dass er sich am Markt durchsetzen und einen Beitrag zur Energiewende im Verkehr leisten kann.
„NormAKraft – Normkonformität alternativer Kraftstoffe“ wurde als Teilprojekt der Begleitforschung zur „Energiewende im Verkehr“-Initiative (BEniVer) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. koordiniert. Die 7 Partner aus anwendungsnaher Forschung und Industrie haben das Projekt am 31. Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen. Die Forschungsergebnisse von NormAKraft stehen als Online-Studie auf der Homepage der DECHEMA zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Weiterführende Informationen
Initiative „Energiewende im Verkehr“
NAMOSYN: Nachhaltige Mobilität durch synthetische Kraftstoffe
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