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Leder aus Mikroorganismen statt Tierhaut aus Peru. Ein Werkstoff aus lokal gewonnener Stärke als nachhaltige Alternative zu Einweg-Plastikverpackungen aus Kolumbien. Sonnenbrillen aus recycelte Chipstüten, made in Indien. Haut- und Haarpflegeprodukte auf Basis von aus Fischabfällen extrahierten Proteinen aus Äthiopien. Das sind vier der innovativen Ideen, mit denen sich 18 Start-ups live vor Ort in Bonn und insgesamt 30 online beim Investor Forum 2023 des Internationalen Kompetenzzentrums für Nachhaltige Chemie (ISC3) präsentieren. Das Besondere daran: Die Veranstaltung mit Start-ups aus Europa, Afrika, Lateinamerika, Nordamerika und Asien findet in diesem Jahr im Rahmen der Weltchemikalienkonferenz ICCM5 am 28. September in Bonn statt.
Mit dem Investor Forum bringt das ISC3 internationale Start-ups, Investor*innen, Wissenschaftler*innen und Entscheider*innen zusammen. Ziel der jährlichen Veranstaltung ist die Förderung von Investitionen in Innovationen im Bereich Nachhaltige Chemie. „Dass unsere Start-ups ihre Innovationen im Rahmen der ICCM5 pitchen, ist für sie aber auch für das ISC3 eine besondere Gelegenheit“, so Dr. Thomas Wanner, Managing Direktor des ISC3. „Neben Investoren, wie Venture Capital Fonds, Business Angels und Accelatoren & Inkubatoren, können sie so direkt auch Vertreter*innen aus Politik, Industrie, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft und Umweltverbänden aus mehr als 100 Ländern von den Möglichkeiten begeistern, die Nachhaltige Chemie bietet.“
Die Pitches werden durch ein abendliches live-Networking-Angebot ergänzt, bei dem sich die Teilnehmer*innen kennenlernen und Ideen austauschen können. Darüber hinaus findet im Rahmen des Investor Forums eine Podiumsdiskussion über private und öffentliche internationale Finanzierungsmechanismen zur Sicherung der Innovationspipeline und die spezifische Dynamik des Innovationsökosystems Nachhaltige Chemie statt. Neben dem Programm der Präsenz-Veranstaltung am 28. September werden weitere Start-up Präsentationen sowie Matchmaking auch digital angeboten.
Registrierung und weitere Informationen finden sich unter https://isc3.org/page/investor-forum
Unter den internationalen Start-ups, die ihre Innovationen im Bereich Nachhaltige Chemie zur Weltchemikalienkonferenz ICCM5 nach Bonn bringen, um sie internationalen Investoren*innen und Entscheidungsträgern*innen zu präsentieren, sind Le Qara aus Peru, Natupla aus Kolumbien, Ashaya aus Indien und Ray Cosmetics aus Äthiopien. Was die Gründer*innen vereint? Dass sie Lösungen gefunden haben, um die Bedürfnisse der Gegenwart zu sichern, ohne die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen künftiger Generationen zu gefährden. Le Qara beispielsweise stellt veganes Leder aus Mikroorganismen her. Es hat die gleiche Atmungsaktivität wie tierisches Leder, ist biologisch abbaubar und die Rückstände aus dem Herstellungsprozess können als Flüssigkompost verwendet werden, so dass kein Abfall entsteht.
Ein weiteres von vielen guten Beispielen für Lösungen der Nachhaltige Chemie ist die vom kolumbianischen Start-up Natupla – Natural Plastic entwickelt eine Einwegplastik-Alternative aus Stärke. In einem kosteneffizienten Verfahren wird ein Produkt mit Eigenschaften gewonnen, die mit denen herkömmlicher Kunststoffe vergleichbar aber gleichzeitig biologisch abbaubar sind. Positiver Nebeneffekt ist die Unterstützung lokaler Stärkeproduzenten und Landwirte.
Ebenfalls beim Investor Forum pitcht Ashaya seine Innovation: Nachhaltige Sonnenbrillen aus recycelten Chips-Tüten. Das indische Start-up zeigt damit zum einen, wie man den Wert von Abfällen durch technologische und wissenschaftliche Innovationen im Bereich des Recyclings steigern kann. Zum anderen verteilt es diesen Wert dann gerecht an die Beteiligten in der Lieferkette, insbesondere an die Ärmsten: die Müllsammler*innen.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen steht auch im Mittelpunkt der Innovation von RAY Cosmetics. Das Start-up aus Äthiopien stellt Haut- und Haarpflegeprodukte aus Protein her, das aus Fischhäuten und -schuppen gewonnen werden. Dieses in speziellen nachhaltigen Prozessen extrahierte Protein verleiht den Shampoos und Cremes Anti-Aging- sowie feuchtigkeits-spendende und entgiftende Eigenschaften.
Ein Highlight des Investor Forums ist die Preisverleihung und die Präsentationen der Finalisten der nunmehr vierten ISC3 Innovation Challenge. Im Rahmen des mit 25.000 Euro dotierten Wettbewerbs werden in diesem Jahr die besten Ideen im Bereich Nachhaltige Chemie und Landwirtschaft ausgezeichnet. „Da die Transformation des Chemiesektors eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der meisten UN-Nachhaltigkeitsziele spielt, wollen wir mit dem ISC3 Innovationswettbewerb InnovatorInnen der nachhaltigen Chemie und ihre originellen Lösungen anziehen, auszeichnen und fördern“, sagt Dr. Alexis Bazzanella, Direktor des ISC3 Innovation Hub.
Eine internationale Expertenjury wählte aus insgesamt 113 hochrangigen Bewerbungen von Start-ups aus fünf Kontinenten die acht Finalisten aus (in alphabetischer Reihenfolge):
Kontakte für die Medien
Christian Ruth-StraußDirector Communications ISC3und
René SutthoffKonsequent PR
Das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie fördert Nachhaltige Chemie für eine nachhaltige Welt. Das ISC3 unterstützt durch nachhaltige innovative Ansätze aus der Nachhaltigen Chemie die chemischen Industrie und chemienahe Sektoren in ihrem Transformationsprozess. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, die die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus von Produkten, und ein Umdenken im Verhalten aller Beteiligten umsetzt. Um den Dialog zwischen verschiedenen Sektoren und Akteur*Innen weltweit, einschließlich Europa und anderen Regionen sowie Schwellen- und Entwicklungsländern voranzubringen, verfolgt das ISC3 einen Multi-Stakeholder-Ansatz mit der Vernetzung von politischen Entscheidungsträgern, öffentlichen und privaten Sektoren, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft. Es leistet einen Beitrag zur internationalen Chemikalienpolitik, entwickelt berufliche und akademische Weiterbildungsangebote, berät Unternehmen und fördert Start-ups sowie die Forschung. Das 2017 vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gegründete Zentrum wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) getragen und von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e.V.) als ISC3 Innovation Hub sowie der Leuphana Universität Lüneburg als ISC3 Research & Education Hub unterstützt.
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