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06.03.2023

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Copyright / Chokri Boumrifak

4. Roadmap des Kopernikus-Projekts P2X nimmt internationale Energiepotenziale in den Fokus

Power-to-X-Technologien sollten nicht nur auf nationaler Ebene betrachtet, sondern auch auf ihre internationalen Potenziale hin analysiert werden. Zu diesem Ergebnis kommen die Autor:innen der 4. Roadmap des Kopernikus-Projekts P2X.

Die 4. Roadmap „Optionen für ein nachhaltiges Energiesystem mit Power-to-X-Technologien“ fasst die Bewertungen der zweiten Projektphase des Kopernikus-Projekts P2X zusammen. P2X, das 2016 als eines von vier Kopernikus-Projekten startete, verzeichnet stetige Fortschritte auf dem Weg zu einem klimaneutralen Deutschland im Jahr 2045. Die Fortschritte in der technischen Weiterentwicklung werden durch den Roadmapping-Prozess begleitet, der die verschiedenen Anwendungsfelder der Technologien vor einem gesamtheitlichen Ansatz analysiert. Neben ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten werden auch die Potenziale der PtX-Produkte bewertet. Die im Projekt entwickelten Technologien sollen sowohl in Deutschland einen Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität leisten, als auch international an Bedeutung gewinnen. Dazu analysiert die 4. Roadmap an beispielhaften Ländern, in welchem Maß Power-to-X-Technologien eingesetzt werden und zur dortigen Energiewende beitragen können.

Die Roadmap zeigt die abschließenden Ergebnisse der zweiten Phase des P2X-Projekts auf. Dazu gehören:

  • Bevor P2X-Technologien implementiert werden, muss die Strombereitstellung so weit wie möglich defossilisiert werden. Nur dann sind P2X-Technologien gegenüber der fossilen Alternative im Vorteil.
  • Dennoch können schon jetzt einige der untersuchten Wertschöpfungsketten und PtX-Anlagen, die direkt mit Grünstrom versorgt werden, einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten.
  • In einem defossilisierten Energiesystem der Zukunft sind PtX-Produkte unverzichtbar.
  • Die verschiedenen Anwendungsfelder zum Direktstromeinsatz und von PtX-Technologien führen zu einem hohen Gesamtbedarf an erneuerbaren Energien. Dieser lässt sich durch das Produktionspotenzial der erneuerbaren Energien in Deutschland weder kurz- noch langfristig decken.
  • Eine autarke Versorgung Deutschlands mit Energieträgern und Rohstoffen ist nicht möglich. Deutschland wird deshalb auch weiterhin auf Importe angewiesen sein.
  • PtX-Technologien erfahren bereits heute breite Zustimmung aus der Bevölkerung. Das zeigen im Rahmen des Projekts durchgeführte Befragungen.

Mit innovativem Online-Tool lassen sich Strompotenziale international berechnen

Zeitgleich zur Veröffentlichung der 4. Roadmap steht auch ein interaktives Web-Tool zur Verfügung. Mit ihm lassen sich die Mengenpotenziale sowie Strom-, Wasser- und CO₂-Bedarfe unterschiedlicher PtX-Produkte berechnen. Dabei können viele relevante Parameter variiert werden, etwa Länder, Jahr, PtX-Produkt, Angebot/Nachfrage, Strom-, Wasser- und CO₂-Quelle. Basierend auf dieser Auswahl wird das entsprechende Potenzial eines ausgewählten PtX-Produkts dynamisch berechnet und direkt angezeigt. Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden die Jahre 2020, 2030, 2040 und 2050 festgelegt, in denen sich die jeweiligen Potenziale ermitteln lassen.

Neben 30 europäischen Ländern lassen sich mit dem Tool die Energiepotenziale von Kasachstan, Madagaskar, Chile und Costa Rica interaktiv ermitteln, die als Beispielländer für das Kopernikus-Projekt P2X ausgesucht wurden. Während das Tool die technischen PtX-Potenziale in einem Top-Down-Ansatz ermittelt, wurden für diese Länder in Gesprächen vor Ort ausführlichere Analysen durchgeführt, die in der vierten Roadmap beschrieben werden.

Hier geht es zum interaktiven Web-Tool: https://www.ptx-potenziale.de/de

 

Die 4. Roadmap und ihre Vorgänger sind als kostenloser Download auf der Website des Kopernikus-Projekts verfügbar. Gedruckte Exemplare sind auf Anfrage bei der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. erhältlich. 

12/2023

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