Die Preisträger der Hochschullehrer-Nachwuchspreise 2022: Prof. Gregor Wehinger, Dr. Lars Regestein, Dr.-Ing. Sascha Heitkam und Dr. rer. nat. Thomas Seidensticker.
DECHEMA kürt vier Kandidaten mit dem Hochschullehrer-Nachwuchspreis
Im Rahmen der Frühjahrstagung des DECHEMA-BioTechNets und des Fachgemeinschaftstags Bildung und Innovation hat die DECHEMA ihre Hochschullehrer-Nachwuchspreise vergeben. Die Kandidat:innen präsentierten aktuelle Forschungsthemen und stellten in den Vorträgen ihre didaktischen Qualitäten unter Beweis. In die Entscheidung flossen die Abstimmung des Publikums sowie das Votum einer Jury aus Mitgliedern des Lenkungskreises der DECHEMA-Fachgemeinschaft Bildung und Innovation ein. Dabei wurden sowohl didaktische Qualität als auch Aufbau und fachübergreifende Aspekte der Vorträge berücksichtigt. Insgesamt wurde der Hochschullehrer-Nachwuchspreis dieses Jahr vier Mal vergeben: in den Fachgebieten Biotechnologie, Technische Chemie und Verfahrenstechnik.
DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Biotechnologie geht an Dr. Lars Regestein
Dr. Lars Regestein vom Leibniz Institut für Naturstoffforschung (HKI), Jena, erhält den DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Biotechnologie. Sein Vortrag über die entscheidende Rolle und die technischen Herausforderungen des Überdrucks in Bioprozessen, bei denen es auf den Transfer von schlecht löslichen Gasen in Flüssigkeiten ankommt, überzeugte sowohl das Publikum als auch die Jury. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Hinzu kommt als Sachpreis ein Laborgerät, das die Firma Infors HT stiftet. Der DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Biotechnologie wird jährlich durch das DECHEMA-BioTechNet und die Fachgemeinschaft Bildung und Innovation vergeben.
Dr. Lars Regestein studierte Verarbeitungs- und Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Dresden und fertigte am Max-Planck-Institut für komplexe technische Systeme in Magdeburg seine Diplomarbeit zum Thema bakterielle Mischkulturen an. Im Jahr 2007 begann er seine Promotion unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Jochen Büchs an der RWTH Aachen University im Bereich Reaktorkalorimetrie und Hochzelldichte-Fermentation, die er 2012 erfolgreich abschloss. Im Anschluss wurde er am selben Lehrstuhl Oberingenieur und arbeitete an den Forschungsschwerpunkten viskose Systeme, Mischkulturprozesse und integrierte Downstream-Prozesse. Seine Zeit in Aachen unterbrach er 2014/15 für einen Forschungsaufenthalt als Adjunct Research Professor an der Western University in London, Ontario/Kanada in der Gruppe von Prof. Lars Rehmann. Seit 2017 forscht Lars Regestein am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena. Seine Gruppe entwickelt und skaliert Prozesse für neu entdeckte (Wirk-) Stoffe im Pikoliter- bis zum Kubikmeter-Maßstab.
Dr. rer. nat. Thomas Seidensticker erhält den DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Technische Chemie
Dr. rer. nat. Thomas Seidensticker vom Lehrstuhl für Technische Chemie der TU Dortmund erhält den DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Technische Chemie. Sein didaktisch ausgerichteter Vortrag über Konversionsprozesse zur Vermeidung von Abfallströmen beim Recycling anhand des Beispiels PET überzeugte sowohl das Publikum als auch die Jury. Der DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Technische Chemie wird jährlich durch die Fachgemeinschaft Bildung und Innovation vergeben. Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro.
Dr. rer. nat. Thomas Seidensticker studierte Chemie an der TU Dortmund und schloss sein Studium 2012 mit dem Master ab. Während seines Masterstudiums war er an der University of St. Andrews/Schottland bei Prof. David J. Cole-Hamilton tätig. Ab 2013 arbeitete Dr. Seidensticker als Doktorand am Lehrstuhl für Technische Chemie der TU Dortmund und promovierte 2016 unter der Betreuung von Prof. Dr. Arno Behr. Seit 2017 ist er Nachwuchsgruppenleiter in der Gruppe von Prof. Dr. Dieter Vogt an der TU Dortmund. In Forschung und Lehre widmet er sich dem nachhaltigen Prozessdesign für homogene Katalysatoren, einschließlich der Entwicklung innovativer Recyclingverfahren und der Konversion nachwachsender Rohstoffe. Seit Januar 2021 baut er an der TU Dortmund eine eigene Nachwuchsgruppe "renewlysis" auf, die Katalyse mit nachwachsenden Rohstoffen verbindet.
Zwei Gewinner des DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreises für Verfahrenstechnik
Prof. Dr.-Ing. Gregor D. Wehinger, Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik, TU Clausthal, und Dr.-Ing. Sascha Heitkam, TU Dresden, teilen sich den DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreises für Verfahrenstechnik.
Prof. Dr.-Ing. Gregor Wehinger zeigte, wie man mit Hilfe der virtuellen Realität die komplexen Phänomene und theoretischen Modelle von Transportprozessen in Festbettreaktoren anschaulich machen kann. Dr.-Ing. Sascha Heitkam erläuterte, wie Studierende ein Grundverständnis der Stabilität von Prozessschäumen erlangen, um im späteren Berufsalltag störende oder fehlende Schaumbildung in Prozessen erkennen zu können.
Beide Vorträge überzeugten sowohl das Publikum als auch die Jury, die sich auch nach sorgfältigem Abwägen mit einer Entscheidung für einen Gewinner schwertat und deshalb den Preis zu gleichen Teilen an zwei Kandidaten vergab. Der mit 1.500 Euro dotierte DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Technische Chemie wird jährlich durch die Fachgemeinschaft Bildung und Innovation vergeben.
Prof. Dr.-Ing. Gregor Wehinger ist seit 2017 Juniorprofessor und Leiter des Fachgebiets Dynamik Chemischer Prozesse an der Technischen Universität Clausthal. Er promovierte 2016 an der TU Berlin bei Prof. Matthias Kraume. Zuvor arbeitete er mit einem DAAD-Stipendium als Research Fellow an der Brown University, Providence, Rhode Island bei Prof. Franklin Goldsmith. Nach seinem Diplom 2012 in Energie und Verfahrenstechnik an der TU Berlin war er als Berechnungsingenieur bei der CD-adapco in Nürnberg tätig.
Bereits zu Schulzeiten untersuchte Dr.-Ing. Sascha Heitkam an der BTU Cottbus in Rahmen eines Jugend-Forscht-Projekts die Stabilität von Schäumen. Anschließend studierte er Physik und Maschinenbau an der TU Dresden. 2014 promovierte er unter der gemeinsamen Betreuung von Prof. Jochen Fröhlich (TU Dresden) und Prof. Dominique Langevin (Université Paris SUD). Seit 2018 leitet er die Gruppe Mehrphasenströmung unter Prof. Kerstin Eckert (TU Dresden und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf) und seit 2020 eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe zur Strömungsmechanik von Schäumen.
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