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Preisindex Chemieanlagen Deutschland PCD (PCD 2025)

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­­­Die Investitionskosten für Projekte in der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie werden durch Kostenschätzungen auf Basis abgewickelter Projekte und der zugehörigen Preisentwicklung ermittelt. Der Warenkorb älterer Indizes für Chemieanlagen aus den 60er Jahren spiegelt nicht den technologischen Fortschritt wider. Daher hat die Fachgruppe Cost Engineering 2016 den „Preisindex Chemieanlagen Deutschland“ (Früher als „ProcessNet Chemieanlagenindex Deutschland bekannt“), kurz PCD genannt, entwickelt. Dieser besitzt einen Warenkorb auf Basis einer durchschnittlichen Chemieanlage (definiertes Planungspaket) mit dem heutigen Stand der Technik. Das Wägungsschema resultiert aus dem Durchschnitt der Kostenschätzungen von 9 Mitgliedern aus der Fachgruppe Cost Engineering der ProcessNet (Teil der DECHEMA/VDI-Fachsektion Process Engineering and Materials Technology (ehemals PAAT)).

Veröffentlicht und vorgestellt wurde der PCD erstmals auf dem Jahrestreffen der Fachgemeinschaft Prozess-, Apparate- und Anlagentechnik 14.- 15.11. 2016 in Karlsruhe.

Abstract als PDF

2025 wurde der Preisindex grundlegend überarbeitet: Die Methodik wurde verfeinert, die Auswahl der verwendeten Subindizes der Erzeugerpreisstatistik verbessert und das Wägungsschema wurde auf Basis eines neuen Benchmarks der Fachgruppenmitglieder aktualisiert.

Mehr zur Überarbeitung des PCD

Der PCD-Index wird quartalsweise aktualisiert durch die CHEMIE TECHNIK veröffentlicht.

Prozess der Erstellung des PCD

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  1. Definition Warenkorb = durchschnittliche Chemieanlage mit den Hauptkostengruppen, bestehend aus Kostenstrukturelementen
  2. Monetäre Bewertung = Kostenschätzung durchführen
  3. Konsolidierung der Kostenschätzungen = Mittelwertbildung
  4. Ermittlung des Wägungsschemas
  5. Zuordnung von Indizes zu den Kostenstrukturelementen

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Wägungsschema

In nachfolgender Tabelle ist das Wägungsschema des PCD auf Hauptkostengruppenebene dargestellt.

 

 Hauptkostengruppen 
1 Gebäude und sonstige Bauwerke, Bauhilfsarbeiten (Material und Lohn) 10,5 %
2 Dämmung, Beschichtung, Sicherheits – und Sanitärinstallationen und technische Gebäudeausrüstung (Material und Lohn) 3,8 %
3 Maschinen und Apparate (Material) 19,7 %
4 Rohrleitungen, Produkt- und Energierohrnetze (Material) 5,5 %
5 Elektrische Energieversorgung (Material) 2,2 %
6 Prozessleittechnik (Material) 7,7 %
7 Montageleistungen für Gruppe 3 bis 6, Montagehilfen 17,3 %
8 Ingenieurleistungen, Montageleitung, Projektmanagement 26,8 %
  Preisindex Chemieanlagen Deutschland PCD 100 %

Innerhalb der acht Hauptkostengruppen gibt es in Summe 52 Kostenstrukturelemente. Diesen werden Preisindizes des Statistischen Bundesamts (Erzeugerpreisindex und Baupreisindex) zugeordnet. Kostenelemente, die nur unzureichend von Destatis-Indizes abgebildet werden, sind durch eine geeignete Gewichtung mehrerer Einzelindizes nachgebildet.

Verlauf der PCD Kurve 

Nachfolgende Abbildung zeigt den Verlauf des PCD seit 2020. Basis für das Wägungsschema des Warenkorbs ist das Jahr 2024, da zu diesem Zeitpunkt die Kosten in Rahmen des Benchmarks ermittelt wurden. Analog den Einzelindizes der DESTATIS wurde der PCD für das zweite Quartal 2021 auf 100 normiert.

 

Vorteile des PCD

  • Wägungsschema mit transparenter (beispielhafter) Zuordnung von Indizes.
  • Inhaltliche Verbesserungen im Vergleich zu anderen Indizes: Bildet den kompletten Warenkorb aus Materialien und Dienstleistungen zur Erstellung einer Chemieanlage ab
  • Firmen können das Vorgehen an ihre eigenen Bedingungen anpassen und so individuelle Indizes generieren. Durch Nutzung der Einzelindizes des PCD können Kostenentwicklungen für Anlagentypen oder spezielle Projekte individuell ermittelt werden

Ausschlüsse und Besonderheiten

Grundsätzlich gilt, es handelt sich um eine durchschnittliche Chemieanlage, vor allem im Hinblick auf Werkstoffe und Auswahl bzw. Verteilung von Maschinen und Apparaten. Basis für die Kostenschätzungen sind die üblichen Abwicklungsstrategien der 7 teilnehmenden Firmen.

Annahmen für die Wichtung Warenkorb

  • Wiederholungsanlage auf bestehendem Standort
  • bekannte Technologie
  • Planungsphasen von der Vorplanung bis zur mechanischen Fertigstellung sind berücksichtigt
  • Mengengerüstbasierte Schätzung entsprechend vorgegebenem Planungspaket

Folgende Kostenelemente sind im Warenkorb nicht berücksichtigt:

  • Fremdkapitalzinsen
  • Montageversicherung
  • Hedging
  • Lokale Steuern und Gebühren (z.B. BImschG oder Baugenehmigung)
  • Prozessspezifische Kosten wie Katalysatoren, Erstbefüllung mit Chemikalien
  • Entsorgung von kontaminiertem Boden etc.
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