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Annette G. Beck-Sickinger, Professorin für Biochemie und Bioorganische Chemie an der Universität Leipzig, erhält den Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie 2023. Der Preis honoriert Forschungsleistungen, die entscheidend zu einem tieferen Verständnis chemisch-biologischer Zusammenhänge beitragen. Der von vier wissenschaftlichen Fachgesellschaften – DECHEMA, DPhG, GBM und GDCh – gemeinsam gestiftete Preis wird von der gemeinsamen Fachgruppe Chemische Biologie vergeben. Das Preisgeld beträgt 6.000 Euro. Die Preisübergabe fand anlässlich der Konferenz Advances in Chemical Biology am 24. Januar 2023 statt.
Annette G. Beck-Sickinger hat wichtige Gebiete der Chemischen Biologie insbesondere durch ihre Forschung zu Peptid-Protein-Interaktionen vorangetrieben. Ihre Forschungsthemen reichen von Untersuchungen zu Wechselwirkungen von Peptid- und Protein-Liganden mit G-Protein gekoppelten Rezeptoren, deren Modulation und Aufklärung der Wirkmechanismen, bis zur Entwicklung von therapeutischen Peptiden und Proteinen zur Behandlung von metabolischen Erkrankungen, in der Tumortherapie und in der Schmerzforschung. Darüber hinaus untersucht sie die chemische Modifizierung von Proteinen zur molekularen Charakterisierung ihrer Funktion, zur selektiven Immobilisierung von Proteinen an Oberflächen und zur Entwicklung neuartiger Biomaterialien durch funktionelle Beschichtungen. Die Preisträgerin zeichnet sich zudem durch ihr außerordentliches Engagement aus, die Disziplin Chemische Biologie im wissenschaftlichen Diskurs, in der Lehre und in der Gesellschaft nachhaltig zu fördern.
Mit Diplomabschlüssen in Biologie und Chemie promovierte Annette G. Beck-Sickinger 1989 an der Universität Tübingen, wo sie 1995 nach Forschungsaufenthalten an der Scripps Clinic & Research Foundation, La Jolla/USA, an der ETH Zürich und am Rigshospitalet Copenhagen habilitierte. Seit 1997 ist sie Professorin für Bioorganische Chemie und Biochemie an der Universität Leipzig.
Annette G. Beck-Sickinger ist Vize-Präsidentin der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaft, der Nationalen Akademie Deutschland Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und im Senat der DFG. Seit 2020 ist sie Sprecherin des SFB1423 „Structural dynamics of GPCR activation and signaling“.
Sie wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter der Leonidas Zervas Award der European Peptide Society (2020), die Goldmedaille des Max-Bergmann-Kreises und der Albrecht-Kossel-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2018). Im Jahr 2017 erhielt sie den Sächsischen Verdienstorden.
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