Prof. Dr. Johannes A. Lercher, TU München, wird für seine herausragenden Arbeiten in der Katalyseforschung mit dem Alwin-Mittasch-Preis 2021 ausgezeichnet.
Johannes A. Lercher erhält den Alwin-Mittasch-Preis 2021
Prof. Dr. Johannes A. Lercher, TU München, wird für seine herausragenden Arbeiten in der Katalyseforschung mit dem Alwin-Mittasch-Preis 2021 ausgezeichnet. Damit würdigt die Deutsche Gesellschaft für Katalyse GeCatS seine Beiträge zur Entwicklung und zum Verständnis von Feststoff-Katalysatoren für die Erschließung neuer Rohstoffquellen. Der Sachverständigenausschuss hob besonders sein beeindruckendes wissenschaftliches Gesamtwerk und die hohe Industrierelevanz seiner Forschung hervor. Der Preisträgervortrag wird am 19. März 2021 im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker gehalten; die Preisübergabe erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
In seiner Forschung widmet sich Johannes A. Lercher vor allem dem grundlegenden Verständnis von Katalysatoren und katalytischen Prozessen für die Synthese von Energieträgern und chemischen Zwischenprodukten. Anhand der Charakterisierung von Katalysatoren und ihrer aktiven Zentren mit modernsten physiko-chemischen Methoden entwickelt er neuartige Katalysatoren, die es ermöglichen, chemische Potenziale entlang des Reaktionspfades besser zu nutzen und damit chemische Umwandlungen bei milderen Reaktionsbedingungen und mit höheren Selektivitäten erlauben. Untersuchungen zu Veränderungen am Katalysator über seinen Lebenszyklus hinweg machen es zudem möglich, den idealen Betriebszustand und dessen Grenzen für industrielle Prozesse zu ermitteln. Zu den betrachteten Parametern gehören vor allem auch Wechselwirkungen zwischen Lösungsmitteln und Poren bzw. Oberflächen sowohl bei porösen Materialien wie Zeolithen als auch an Metallpartikeln. Das Spektrum untersuchter Reaktionen umfasst sowohl sauer katalysierte Reaktionen wie die Spaltung von Kohlenwasserstoffen und Alkylierung von Kohlenwasserstoffen als auch Metall(sulfid)-katalysierte Reaktionen unter Beteiligung von Wasserstoff wie die Entfernung von Schwefel und Stickstoff aus Energieträgern.
Der Alwin Mittasch-Preis wird für herausragende Forschungsarbeiten verliehen, die zu einem tieferen Verständnis oder einer Erweiterung der Grundlagen der Katalyse und ihrer industriellen Anwendung geführt haben. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der BASF unterstützt.
Johannes A. Lercher studierte Chemie an der Technischen Universität Wien, wo er 1980 auch seine Promotion abschloss. Nach einem Post-Doc-Aufenthalt an der Yale University kehrte er als Universitätslehrer nach Wien zurück. Von 1993 bis 1998 war er Professor für Chemische Technik an der Universität Twente. 1998 übernahm er eine Professur für Technische Chemie an der Technischen Universität München. Seit 2011 ist er auch Direktor des Institute of Integrated Catalysis und Battelle Fellow am Pacific Northwest National Laboratory. Er ist Editor-in-Chief des Journal of Catalysis, Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien in Europa und den USA und Präsident der International Zeolite Association und der European Federation of Catalysis Societies. Johannes A. Lercher erhielt für seine Arbeiten weltweit zahlreiche renommierte Auszeichnungen.
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