ProcessNet-Medaillen für zwei verdiente Verfahrenstechniker
Prof. Hans-Jörg Bart, Kaiserslautern, und Prof. Hermann Nirschl, Karlsruhe, wurden im Rahmen des 13th European Congress of Chemical Engineering and 6th European Congress of Applied Biotechnology mit der Emil Kirschbaum-Medaille und der Hans Rumpf-Medaille für ihre wissenschaftlichen Verdienste geehrt.
Fotos der Preisträger
Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Hans-Jörg. Bart, Technische Universität Kaiserslautern, erhält die Emil Kirschbaum-Medaille für seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten insbesondere im Bereich der Chromatographie, der Adsorption, der Wärmeübertragung und zur Entwicklung von Methoden zur numerischen Strömungsmechanik (CFD) in der Mehrphasenströmung und Extraktion.
Hans-Jörg Bart studierte Chemieingenieurwesen an der TU Graz in Österreich. Nach seiner Promotion und Postdoc-Aufenthalten in der Industrie, übernahm er 1988 eine Assistenzprofessur an der TU Graz. Er leitete außerdem das Christian Doppler Laboratorium „Modellierung Reaktiver Systeme in der Verfahrenstechnik und hatte eine Gastprofessur an der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, inne. 1994 folgte er dem Ruf auf eine C4-Professur an die TU Kaiserslautern. Seit 1999 ist er Dekan und seit 2004 Prodekan des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der TU Kaiserslautern. Er hat das Gebiet Thermischen Verfahrenstechnik in den letzten 25 Jahren wesentlich geprägt und in über 400 Beiträgen in referierten wissenschaftlichen Zeitschriften, einer sehr großen Zahl von Beiträgen zu wissenschaftlichen Tagungen und einer Reihe von Buchbeiträgen und Patenten präsentiert. Darüber hinaus hat er sich in besonderer Weise für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in seinem Fachgebiet eingesetzt sowie sich langjährig und erfolgreich für die Weiterentwicklung von ProcessNet engagiert – der deutschen Plattform für Verfahrenstechnik Chemieingenieurwesen und Technische Chemie.
Prof. Dr.-Ing. Hermann Nirschl, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), erhält die Hans Rumpf-Medaille für seine herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik. Insbesondere bei der numerischen Simulation von Misch- und Trennvorgängen, der Erweiterung der Anwendung experimenteller Strukturanalysen disperser Systeme mittels μCT und NMR und bei den Arbeiten zur Magnetseparation ist es ihm gelungen, das Grundlagenverständnis in einer Vielzahl anwendungsnaher Fragestellungen zu vertiefen und zu erweitern. Mit seinen Forschungsaktivitäten hat er das Fachgebiet mit neuen Ansätzen zur Digitalisierung in der Partikeltechnik konsequent weiterentwickelt.
Hermann Nirschl studierte Technologie und Biotechnologie von Lebensmitteln an der TU München. Nach einem Forschungsstipendium im Department of Mechanical and Materials Engineering der University of California in Davis, USA, kehrte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstuhl für Fluidmechanik und Prozessautomation der TU München zurück und promovierte dort 1994. Nach seiner Habilitation wechselte er 1997 als Leiter Verfahrensentwicklung und Apparatebau zur 3M ESPE AG in Seefeld. Seit 2002 ist er Ordinarius und Leiter des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik am KIT.
Die Entwicklung der Partikeltechnik und die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern liegt ihm besonders am Herzen. Das spiegelt sich auch in seinem Engagement bei zahlreichen ProcessNet-Gremien – der deutschen Plattform für Verfahrenstechnik Chemieingenieurwesen und Technische Chemie – wider.
Die Emil Kirschbaum- und Hans Rumpf-Medaille sowie die Gerhard Damköhler-Medaille, die in diesem Jahr nicht vergeben wird, sind drei ProcessNet-Medaillen, die mindestens alle drei Jahre für besondere Verdienste auf den Gebieten thermische, mechanische und chemische Verfahrenstechnik vergeben werden.
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