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25.04.2024

Leitprojekt H₂Giga auf der Hannover Messe: Fortschritte bei der Skalierung von Wasserstofftechnologien

 

Wie fortgeschritten sind wir auf dem Weg, die Ziele der Nationalen Wasserstoffstrategie zu erreichen? Wie können wir Grünen Wasserstoff im Gigawatt-Maßstab herstellen? Was sind die neuesten Ergebnisse des Leitprojekts H2Giga?

Diese und weitere Fragen diskutierten Mitglieder von H2Giga im Public Forum der Ausstellung Hydrogen + Fuel Cells EUROPE auf der diesjährigen Hannover Messe. Unter dem Titel „H2Giga's contribution to scale-up hydrogen technologies“ präsentierten mit Dr. Thomas Emmert, Linde GmbH, und Dr. Gregor Polcyn, WEW GmbH, zwei Koordinatoren der insgesamt 30 H2Giga-Projekte ihre neuesten Ergebnisse. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Leitprojekt H2Giga hat sich der Hochskalierung und Industrialisierung der Wasserelektrolyse verschrieben.

 

H2Giga-Partner Linde entwickelt Tools für Anlageplanung

 

Die Linde GmbH optimiert in ihren zwei H2Giga-Projekten SineWave und IntegrH2ate die Systemperipherie von PEM-Elektrolyseuren (PEM für Proton Exchange Membrane, Protonenaustauschmembran).  Als Peripherie bezeichnet man Komponenten, die den Stack umgeben, wie z.B. Leistungselektronik, Steuerung, Medientransport oder Anschlüsse an die Infrastruktur. Linde präsentiert neue Ergebnisse aus diesen Projekten, zum Beispiel maßgeschneiderte Anlagenkomponenten und Elektrolyse-Standardmodule, die zur Reduzierung des Anlagen CAPEX beitragen. Auch digitale Lösungen in Form neuartiger Tools und Methoden zur Anlagenplanung, Auslegung und für den Betrieb von Elektrolyseanlagen hat Linde erfolgreich entwickelt und implementiert. Über allem steht das Ziel, Elektrolyseanlagen wirtschaftlicher zu machen, denn die Kosten sind eines der größten Hindernisse bei der industriellen Umsetzung der Technologien für Grünen Wasserstoff.  

 

H2Giga Partner WEW nimmt Musterfertigung in Dortmund in Betrieb

 

Das 2020 gegründete Start-up WEW stellte im Public Forum ein Update seiner Stack-Entwicklung und der Fertigungstechnologien für eine weitere Elektrolyse-Art, der alkalischen Elektrolyse, vor. WEW arbeitet gemeinsam mit seinen Projektpartnern, der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und der RWTH Aachen University, im H2Giga-Projekt StaR – Kurzform für Stack Revolution. Gemeinsam haben sie eine Musterfertigung für die Produktion von alkalischen Elektrolyse-Stacks in Dortmund aufgebaut, die am vergangenen Mittwoch in Betrieb genommen wurde. Die dort gefertigten Stacks sollen zukünftig in der ganzen Welt vermarktet werden und dabei helfen, möglichst kostengünstig Grünen Wasserstoff zu produzieren. Kern der Innovation ist ein produktionsoptimiertes Stackdesign sowie darauf abgestimmte Produktionskonzepte, die auch für den Gigawatt-Maßstab geeignet sind. Ziel ist es, die Herstellkosten zu reduzieren und so zur Wirtschaftlichkeit von Grünem Wasserstoff beizutragen. Mit der Inbetriebnahme der Musterfertigung stehen am WEW-Standort in Dortmund bis Ende 2024 zunächst etwa 50 MW an jährlichen Produktionskapazitäten zur Verfügung. Die Musterfertigung bildet die technologische Basis zu weiterer Hochskalierung, um mittelfristig im Gigawatt-Maßstab zu produzieren.

 

Digitaler Blick auf die Ergebnisse der Wasserstoff-Leitprojekte

 

H2Giga ist auch auf dem Messestand der Wasserstoff-Leitprojekte vertreten. Die von allen drei Leitprojekten entwickelte Ergebnislandkarte ‚HyVision – Wasserstoff im Energiesystem von morgen‘ gibt über einen interaktiven Bildschirm aktuelle Einblicke in Forschungsergebnisse aus den Projekten. Neben der Skalierung der Elektrolyseurherstellung aus H2Giga zeigt HyVision auch Ergebnisse zur Herstellung Grünen Wasserstoffs auf hoher See aus dem Leitprojekt H2Mare sowie Neuigkeiten zum Transport und der Speicherung von Wasserstoff aus dem Leitprojekt TransHyDE. Interessierte können den Stand C03 auf der Hannover Messe noch bis zum 26. April in Halle 13 besuchen.

 

H2Giga – Serienfertigung von Elektrolyseuren

 

Das Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga will die serielle Produktion und Hochskalierung von Elektrolyseuren ermöglichen. Denn um Deutschlands Bedarf an Grünem Wasserstoff decken zu können, braucht es große Kapazitäten an effizienten, robusten und kostengünstigen Elektrolyseuren. Zwar sind heute bereits leistungsfähige Elektrolyseure am Markt – allerdings erfolgt ihre Herstellung noch immer größtenteils in Handarbeit. Das ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Daher machen im Leitprojekt H2Giga etablierte Elektrolyseurhersteller, Zulieferer und Forschungseinrichtungen drei bestehende Elektrolyse-Technologien bereit fürs Fließband und für die Hochskalierung: die PEM-Elektrolyse (PEM), die alkalische Elektrolyse (AEL) und die Hochtemperatur-Elektrolyse (HTEL). Forschungsseitig soll zudem auch die edelmetallfreie und hocheffiziente Elektrolyse mit anionenleitender Membran (AEM) weiterentwickelt werden.

Partner: rund 120 Partner | Fördersumme: bis zu 500 Millionen Euro | Projektlaufzeit: 01.04.2021 bis 31.03.2025

 

Über DECHEMA e. V.

 

Die DECHEMA e. V. ist eine interdisziplinäre wissenschaftliche Gesellschaft mit mehr als 5.300 individuellen und institutionellen Mitgliedern, die den wissenschaftlichen und technischen Austausch zwischen Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen, Organisationen und Generationen fördert. Die gemeinnützige Fachgesellschaft deckt weite Bereiche der Prozessindustrie ab und vertritt diese in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Im Leitprojekt H2Giga koordiniert DECHEMA das Projekt „Technologieplattform Elektrolyse“, in dem der Austausch zwischen den verschiedenen H2Giga-Projekten organisiert wird und zudem übergreifende Themen, wie rechtliche Rahmenbedingungen oder Weiterbildung zum Thema Elektrolyse, bearbeitet werden. DECHEMA erstellt eine ‚Roadmap Elektrolyse‘, in der der Stand der Technik und die über alle H2Giga-Partner und Technologien summierten Herstellkapazitäten für Elektrolyseure zusammengefasst werden.

 

Ansprechpartnerinnen:

Ulrike Möllmert, wissenschaftliche Redakteurin DECHEMA e. V.

Sophie Baumberg, wissenschaftliche Redakteurin DECHEMA e. V.

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