Die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik befasst sich mit der Entwicklung von neuen sowie der Verbesserung von bestehenden Hochtemperaturprozessen und -prozessketten für unterschiedliche industrielle Anwendungen und Einsatzstoffe. Typische Temperaturen der Hochtemperaturprozesse liegen im Bereich 500 – 2000°C.
Die thermo-chemischen sowie thermo-physikalischen Prozesse, im wesentlichen Verbrennung, Vergasung, Thermische Spaltung, Reformierung, Schmelzen, Warmumformen, Calcinieren, Sintern, werden in einer Vielzahl technischer Verfahren und Apparate, z.B. Brennkammer, Drehrohr, Rostofen, Flugstrom, Wirbelschicht, Festbett, Cracker, Reformer, Schmelzofen, Glaswanne, Durchschubofen realisiert.
Diese in Prozessketten eingebundenen Verfahren dienen überwiegend der Stoffwandlung, der Formgebung und der Beheizung vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie, Chemischen Industrie, Kalk- und Zementindustrie, Glas-Industrie, Keramik/Feuerfest-Industrie und der Abfall- und Recyclingtechnik.
Ziel der Entwicklungen innovativer und nachhaltiger Hochtemperaturprozesse und Prozessketten ist die Sicherstellung der geforderten Produktqualität bei gleichzeitiger Ausschöpfung der Energie- und Rohstoffeffizienz unter Beachtung von ökologischen Vorgaben.
Die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik gestaltet den Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten aus Industrie und Forschung, unterstützt Forschung und Entwicklung und den Wissenstransfers in die industrielle Anwendung, fördert den Nachwuchs von Ingenieuren und Wissenschaftlern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Ansprechpartner der Fachgruppe |
Vorsitz Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Karlsruher Institut für Technologie - KIT, Karlsruhe
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Stellv. Vorsitz Dr. Stefan Rumpel, Evonik Resource Efficiency GmbH, Rheinfelden
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Publikationen
Die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik hat ein Diskussionspapier mit dem Titel „Beitrag der Hochtemperaturtechnik zu den Ziele des European Green Deal“ erarbeitet. Für die verschiedenen in der Fachgruppe vertretenen Branchen werden Hochtemperaturverfahren beispielhaft bzgl. ihrer erwarteten Entwicklung im Sinne des European Green Deal mit ihrer Einbindung in die Gesamtprozessketten dargestellt, bzgl. ihres Potenzials zur Nutzung von rezyklierten Einsatzstoffen, zum Einsatz von erneuerbaren Energien, zur Reststoffminderung und zur Emissionsminimierung bewertet und die entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsaufgaben aufgezeigt. Die technologischen Betrachtungen werden ergänzt durch Hinweise auf die Roadmaps der Branchen zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Energiewende und Klimaneutralität.
Beitrag der Hochtemperaturtechnik zu der Umsetzung der Ziele des European Green Deal (Februar 2022)