In der Produktionstechnik werden seit einigen Jahren erfolgreich Methoden zur ganzheitlichen Optimierung von Prozessketten eingesetzt.In der Prozesstechnik und speziell beim Downstream Processing gelingt dies bisher nicht. Das Projekt "OptiMAX" soll herausfinden, welche Methoden für Bioprozesse adaptiert werden können. Dafür werden noch industrielle Anwender gesucht.
Für viele Unternehmen, speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Start-Ups, ist Downstream Processing ein wesentlicher Teil der Produktentwicklung. Die zugehörigen Prozessketten werden oft im Trial & Error-Prinzip entwickelt; das kann zu hohen Kosten führen und den Markteintritt des Produktes verzögern. Daher werden vermehrt Hochdurchsatzmethoden und modellgestützte in silico-Verfahren eingesetzt. Sie ermöglichen jedoch nur die Modellierung und Optimierung einzelner Prozesse innerhalb der Prozesskette.Durch diese fragmentierte Optimierung ist es wahrscheinlich, dass global betrachtet nur lokale Optima gefunden werden.
Das Forschungsvorhaben »OptiMAX« soll untersuchen, welche Methoden aus der Produktionstechnik wie für Bioprozesse adaptiert werden können.Prozessketten in der Produktion sind generell ähnlich beschaffen wie biologische Prozessketten (sequentielle teil-automatisierte Prozesse, einzelne Produkte, Datenaufnahme in den Anlagen). Deshalb kann man von einer Übertragbarkeit ausgehen. Anpassungen werden allerdings speziell hinsichtlich Produkt-, Prozess- und Informationsfluss sowie der zugrundeliegenden Modelle notwendig sein.
Das zentrale Ergebnis von OptiMAX soll eine zweiteilige Prozessoptimierungslösung sein. In einem iterativen Ansatz verbessert sie zum einen die Abfolge der Grundoperationen für eine Reinigungsprozesskette (OptiPLAN) und optimiert zum anderen die im jeweiligen Prozess relevanten Parameter (OptiPARA). Sowohl die »OptiMAX«-Gesamtlösung als auch deren Konzepte und Prototypen werden interessierten Unternehmen als Leitfaden in Form eines Softwaretools zur Verfügung gestellt und publiziert.
Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Anwender an »OptiMAX« zu beteiligen. Anwender können im Rahmen von »OptiMAX« Anwendungsfälle einbringen und so die Qualität der Prozesskettenoptimierung durch einen vielfältigen Realitätsabgleich steigern. Das senkt die Entwicklungskosten und beschleunigt den Markteintritt des Produktes. Durch die geringen Investitionskosten profitieren insbesondere KMU von den Ergebnissen des Projektes. Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Dr.-Ing. Johannes Buyel (T: +49 241 6085 13162 @: ) zur Verfügung. Die Projektlaufzeit ist von Januar 2020 bis Dezember 2021 geplant.