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Zwei junge Forscher wurden am 21. Februar bei den Naturstofftagen in Irsee mit den DECHEMA-Preisen für Naturstoffforschung ausgezeichnet.
Dr. Jan Rinkel von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie, erhielt den DECHEMA-Doktorandenpreis für Naturstoffforschung 2020. Jan Rinkel setzte isotopenmarkierte Terpenvorläufer ein und gewann so tiefe Einblicke in die komplexen Cyclisierungsmechanismen zahlreicher Terpencyclasen. Dabei entwickelte er eine neue Methode zur Aufklärung der absoluten Konfiguration, indemer Deuteriummarkierungen stereoselektiv in die Moleküle einführte. Die Methode ist besonders wertvoll für die Bestimmung der absoluten Konfiguration von Terpenkohlenwasserstoffen und -alkoholen. Terpene und Terpenoide stellen mit 70.000 bekannten Verbindungen die größte und diverseste Klasse von Naturstoffen dar und spielen unter anderem eine wichtige Rolle für Aromen, Geruchs- und Geschmacksstoffe.
Prof. Dr. Philipp Heretsch, Freie Universität Berlin, erhielt den Nachwuchswissenschaftlerpreis für Naturstoffforschung für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Steroidchemie und seine Leistungen bei der Synthese komplexer Naturstoffe. Bereits in seiner Promotionsarbeit gelang ihm die Synthese von Cyclopamin, eines berüchtigten teratogenen Naturstoffs. Er entwickelte eine Synthesestrategie für Steroidklassen, die ohne Einsatz toxischer Schwermetalle funktioniert. Philipp Heretsch hat sich als Nachwuchswissenschaftler in das komplexe Gebiet der Totalsynthese von Naturstoffen begeben. In kurzer Zeit konnte er überaus originelle Beiträge für die wenig bearbeitete Klasse der abeo-Steroide liefern und hat dabei neuartige Ansätze und synthetische Methoden gefunden.
Beide Preise werden von der Fachgruppe „Niedermolekulare Naturstoffe mit biologischer Aktivität“ der Fachgemeinschaft Biotechnologie der DECHEMA vergeben.
08/2020
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