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11.06.2019

Europäische Kommission fördert drei Verbundprojekte zur „Risk Governance of Nanotechnologies“

Wie kann die Risikobewertung von Nanomateralien harmonisiert und gleichzeitig das volle Potenzial der Nanotechnologie genutzt werden? Seit dem 01. Januar 2019 fördert die Europäische Kommission drei Verbundprojekte im Rahmen des 8. EU Rahmenprogramms „Horizon2020“, die sich u.a. mit der Risikobewertung von Nanomaterialien, deren Regulierung und der Qualität von Daten beschäftigen. Außerdem sollen verbindliche Testrichtlinien erarbeitet werden.  Geplant ist, auf EU-Ebene ein übergeordnetes Gremium, den „Risk Governance Council“ zu schaffen. Aber auch der Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen ist Teil des Projekttrios.

Die Verbundprojekte Science-based Risk Governance of Nano-Technology (RiskGone) , Establishing a NANOtechnology RIsk GOvernance Framework (NANORIGO) und Gov4Nano- meeting the needs of nanotechnology bestehen je aus rund 20 Projektpartnern, die bis Anfang 2023 gefördert werden. Die DECHEMA ist an zwei Projekten beteiligt:

Das Hauptziel von NANORIGO  ist die Entwicklung und Umsetzung eines transparenten und transdisziplinären Risk Governance Frameworks für industriell hergestellte Nanomaterialien, das, basierend auf qualitativ hochwertigen Daten, verantwortungsvoller Risikokommunikation und Interaktion mit allen Beteiligten, in die europäische Regulierung und Gesetzgebung sowie in die internationale Standardisierung eingebettet ist. Dieses Framework wird die bisher entwickelten Werkzeuge und Kenntnisse über die physikalisch-chemische Charakterisierung, Exposition mit und Gefährdung durch Nanomaterialien in die behördliche Risikobewertung und das Sicherheitsmanagement für Mensch und Umwelt einbringen und integrieren, sie aktualisieren und übertragen.

Der Schwerpunkt des RiskGONE-Projekts liegt auf der Anpassung und Optimierung der Testleitlinien der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mit dem erklärten Ziel, nanospezifische Leitfäden für ihre Anwendung bei der Risikobewertung von synthetischen Nanomaterialien (engineered nanomaterials) zu erstellen oder alternativ Verbesserungen an den OECD-Testleitlinien, standardisierten Protokollen und den Richtlinien der europäischen Chemikalienagentur ECHA vorzuschlagen. Ein Schwerpunkt liegt auf Modellierungsansätzen und Datenspeicherung, -aufbereitung und -zugänglichkeit. Ein wichtiges Projektziel ist die Einrichtung eines transparenten, eigenständigen und wissenschaftlich fundierten Risk Governance Council mit festgelegtem Tätigkeitsbereich und vereinbarten Kernaktivitäten, Mitgliedschaftsbedingungen, Betriebs- und Führungsstrukturen, Finanzierungsmechanismen für nachhaltiges Wirtschaften und deren Verknüpfung mit anderen relevanten internationalen Organisationen und Regulierungsbehörden.

Obwohl jedes Verbundprojekt andere inhaltliche Schwerpunkte setzt, so gibt es doch auch ein hohes Maß an Überschneidungen, die eine enge Vernetzung der Projekte ermöglicht. Durch die Kooperation möglichst vieler Interessenvertreter aus allen Bereichen sollen die Vorarbeiten der letzten Jahre nun zu regulatorisch verwertbaren Ergebnissen führen, so dass das volle Potential der Nanotechnologie genutzt werden kann.

Informationen zu NANORIGO

https://dechema.de/Forschungsförderung/Projekte/NANORIGO.html

Informationen zu RiskGONE

https://dechema.de/Forschungsförderung/Projekte/RiskGONE.html

 

25/2019

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