Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern komplette Geschäftsmodelle, heben neue Effizienzpotenziale und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. In der Prozessindustrie ist traditionell die Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik stark, aber die Einführung des „Internet der Dinge“ ist eher zögerlich. Das Symposion soll mit Vorträgen und Kreativworkshops erkunden, welche speziellen Anforderungen die Prozessindustrie hat, was schon umgesetzt wurde und wo noch Handlungsbedarf besteht. Dazu soll der gesamte vertikale Asset Life Cycle von der Verfahrensentwicklung über die Produktion bis zum Rückbau sowie der horizontale Supply Chain Life Cycle vom Lieferanten bis zum Kunden in der chemischen Produktion in Bezug auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung betrachtet werden.
Im Speziellen finden Impulsvorträge, Diskussionen und Workshops zu folgenden Themen statt:
Block A: Digitalisierung: Prozesse, Netzwerke, Märkte
Von den digitalen Werkzeugen profitiert die chemische Prozessentwicklung enorm. Können andere Bereiche wie behördliche Genehmigungen, regulatorische Abläufe oder Sicherheitsuntersuchungen ebenso profitieren oder werden sie zum Hemmschuh? Müssen neue Wege gefunden werden?
Block B: Intelligente Apparate- und Anlagentechnik
Additive Fertigung, integrierte Sensoren, verbessertes Prozessverständnis und unterstützende Simulation werden heute schon eingesetzt. Wie können künstliche Intelligenz, Data Mining oder weitere Emerging Technologies helfen? Sind andere Industriebereiche schon viel weiter als die chemische Industrie?
Block C: Produktion, Logistik und Asset Life Cycle (Life Cycle Management)
Neue Geschäftsmodelle zur Kundenversorgung, Remote Monitoring und zustandsorientierte Instandhaltung sind Treiber der Digitalisierung. Modulare Logistik und konsistente Datenhaltung sind Werkzeuge dazu, doch reicht das?
Block D: Arbeitswelt
Neue Werkzeuge mit schnellen Entwicklungszeiten sind wichtige Elemente der Digitalisierung. Wie ändert sich die Arbeitswelt, die Aus- und Weiterbildung sowie die Arbeitsmodelle der Mitarbeiter?
Die traditionell enge Interaktion zwischen Industrie und Hochschule in der ProcessNet-Fachgemeinschaft Prozess-, Apparate- und Anlagentechnik (PAAT) bietet sehr gute Chancen für neue Forschungsinitiativen zur Digitalisierung, die sich stark an den Bedürfnissen der chemischen Industrie ausrichten werden. 100 Teilnehmer aus Hochschule und Industrie nehmen an branchenübergreifenden Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden teil. Ziel ist die Erarbeitung strategischer Maßnahmen in der Forschung, Entwicklung und Umsetzung digitaler Technologien in der Prozessindustrie.